Jaufenpass - Vorbereitung auf den Ötztaler Radmarathon
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Vorbereitung auf den Ötztaler Radmarathon – Teil 1

Teil 1 – Mein großes Ziel

…oder die Vorbereitung auf den Ötztaler Radmarathon

So, es ist jetzt offiziell, ich habe erneut einen Startplatz beim Ötztaler Radmarathon ergattert, am 28. August bin ich also verplant, sorry. Nach meinen Erlebnissen im letzten Jahr sinne ich auf Revanche, der Ötztaler hat mich besiegt, er hat mich gebogen. Das darf heuer nicht passieren. Heuer wird gefinisht, heuer bekomme ich mein Trikot, heuer bekomme ich meine Überdosis Endorphine, heuer kann ich nach dem Ötztaler völlig übermüdet, total ausgepumpt, kaum noch bewegungsfähig, aber unendlich glücklich und unbändig stolz auf mich und meine Leistung ins Bett fallen. Heuer zählt es. Ich stelle mir gerade vor, wie der Zieleinlauf für mich sein wird, wenn ich, wann auch immer, die Ziellinie überquere. Es ist nur wichtig, dies vor dem Besenwagen zu machen, alles andere sehe ich dann gar nicht mehr so eng.

Der Start, diesmal im Süden

Vorbereitung auf den Ötztaler Radmarathon - Oberhalb Rapallo in LigurienDie Vorbereitung auf den Ötztaler wurde natürlich schon gestartet, keine Frage. Angefangen hat es mit einem Teammeeting von Stessaonda und Cycling Adventures Ende Februar in Chiavari, Standort unserer Ligurien-Reisen. Die Anreise war etwas mühsam, arbeiten bis Freitag Mittag bzw. früher Nachmittag, um 22 Uhr dann angekommen. Lukas war so freundlich, mir für das Wochenende ein Dach über dem Kopf zu bieten. Am Samstag Vormittag dann trotz Wetterprognose mit Luft nach oben eine kurze Runde gedreht. Naja, die kurze Runde hatte es in sich. Ich stehe ja dazu, dass ich es eher gemütlich mag und es auch nicht drauf habe, so schnell wie viele Andere zu fahren, aber naja. Ruth, Lutz und Lukas gaben an diesem Vormittag meine Mitstreiter, ich hatte also gut zu tun. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt noch keine 100 km den Beinen, was jetzt 2016 betrifft, aber gut. Und los gings gleich richtig schön bergauf. Die Drei haben natürlich ein wenig Rücksicht auf mich genommen, wofür ihnen großer Dank gebührt, aber auf die ganz Gemütliche wollte ich es auch nicht angehen. Vorbereitung auf den Ötztaler Radmarathon - Auffahrt nach Santa GuliaAlso im Grunde weit über meinen Möglichkeiten gefahren. Nach einem netten Hügel, ich denke es war Santa Giulia, waren wir nach etwas mehr als 20 km wieder retour, das Wetter hatte Optimierungsbedarf. Aber jetzt schon aufhören? Nein, ab in die andere Richtung, auf nach Rapallo. Hier war auch der eine oder andere Hügel geboten. Lukas fragte dann in einer Abfahrt, ob noch jemand nach Rapallo rein will und am Meer entlang fahren möchte. Ich hatte für mich entschlossen, diesem unbändigen Wunsch jetzt nicht nachzugeben und schlug vor, die Direttissima retour zu nehmen. Der Vorschlag kam überraschend gut an und so ging es über einen letzten Hügel auch wieder nach Chiavari. Ich war dann überaus froh, mich duschen zu können. Geboten waren 48 km und lt. meinem Garmin knapp über 1000 hm, Ruth hatte ähnlichvorbereitung-oetztaler-radmarathon-chiavari-003e Werte, Lutz hatte etwas über 600 hm, Lukas konnte nicht mal mit 500 hm aufwarten, interessant, da wir alle die gleiche Runde gedreht hatten.

Am Nachmittag dann einige Strategiearbeiten und am Abend gemütliches Abendessen, so wie man sich das halt vorstellt. Auch das muss zur Vorbereitung auf den Ötztaler gehören dürfen. Am Sonntag dann bereits wieder heimwärts,  wieder fast acht Stunden Fahrt, bis ich wieder in Salzburg war. Aber gut, was tut man nicht alles. Und ich habs mir selbst eingebrockt. Die Runde vom Samstag konnte ich bis zum Dienstag in den Beinen spüren.

Die ersten Runden in der Heimat

Das Wochenende drauf bot mir kaum Möglichkeiten, mich zu betätigen, am Samstag eine Veranstaltung meiner Firma, am Sonntag dann schlechtes Wetter und familiäre Verpflichtungen, trotzdem ist sich eben am Sonntag eine kleine Runde mit 38 km in und um Salzburg ausgegangen.

vorbereitung-oetztaler-radmarathon-training-031Letzte Woche war ich dann körperlich nicht wirklich fit, kann auch mal vorkommen. Und da in der Firma auch immer etwas los ist, war ich gar nicht unglücklich über ein ruhigeres Wochenende. Samstag war ich eh mit meiner körperlichen Konstitution beschäftigt, nähere Ausführungen dazu erspare ich mir hier. Am Sonntag war ich auch noch nicht ganz fit, aber es drängte mich aufs Rad. Ich weiß, nicht gerade optimal, aber was solls. Irgendwie muss es ja mit der Vorbereitung auf den Ötztaler vorwärts gehen. Also eine kurze Runde mit 70 km geplant, von Salzburg über Anthering, Nußdorf, rauf nach Berndorf, über Seeham, Obertrum und Seekirchen nach Eugendorf, und von dort lockeres Reinrollen nach Salzburg. Die Anstiege haben schon weh getan, aber das Schlimmste war der Wind. Ich fuhr die Runde wohl in die falsche Richtung, denn ich hatte zu 80% Gegenwind. Naja, was solls. Ist vielleicht ein gutes Training für meinen „großen Traum“.

Ostern

vorbereitung-oetztaler-radmarathon-training-032Am Wochenende vor Ostern war ich etwas im Stress, Familienfeier, weil mein Bruder seinen 40er feierte, also was tun? Klar, am Samstag mal eine kleine Runde gedreht und den Rat von Roli beherzigt. Ich wollte ein wenig Kondition schinden, also den Puls ein wenig niedriger halten. Ein paar Ausnahmen hats schon gegeben, wenn ich so kleine Hügel von ein paar hundert Metern Länge einfach mal so richtig raufgeballert bin. Hier konnte ich dann auch Pulswerte jenseits der 180 bpm erreichen. Aber im Großen und Ganzen war der Plan, den März noch mit flachen Ausfahrten zu bestreiten. Also waren bei den 109 km meiner persönlichen Primavera nur 350 Höhenmeter dabei. Aber das bringt es mit sich, wenn ich mich nur im Salzachtal um Salzburg herum bewege.
Danach Fahrt in die Heimat im Pinzgau, Geschwister treffen, am Sonntag dann gemeinsames Essen mit der Familie und um 19 Uhr heimgekehrt, also keine Zeit mehr zum Radeln.
Das Osterwochenende habe ich dann fauler verbracht als ich das wollte, aber manchmal benötige ich auch ein wenig Entspannung. Also Karfreitag und -samstag ausgelassen, am Ostersonntag dann eine frühe Runde mit nur 38 km und leicht stromlosem Brustgurt, denn sonst wäre der Durchschnittspuls wohl weit über den gezeigten 101 Schlägen. Aber gut, das nimmt man so hin. Danach Essen bei Freunden und Kinobesuch, denn die Kultur darf natürlich nicht zu kurz kommen. Und ein Film der Coen-Brüder ist immer eine gute Ausrede.
vorbereitung-oetztaler-radmarathon-training-030Ostermontag dann Nachholbedarf, so würde ich das beschreiben. Der Plan war, weiterhin im Salzachtal eher flach unterwegs zu sein, habe es aber geschafft, hier 145 km runterzuradeln, ohne wirklich einen Anstieg dabei zu haben, denn für diese Distanz sind 500 Höhenmeter gar nichts. Es ging wohl ganz gut, aber nach fünf Stunden habe ich schon gemerkt, dass ich wohl etwas müde geworden bin. Aber ich wollte unbedingt meine geplanten Kilometer runterradeln, und wenn ich ehrlich bin, so schlimm war es nicht.
Was hab ich noch gemacht zur Vorbereitung? Reize gesetzt. Ich habe mich für ein paar Jedermannrennen eingeschrieben, damit ich auch weitere Motivationen habe, mich zu bewegen. Mit dabei sind unter anderem:
Amadé Radmarathon, Glocknerkönig, Lienzer Dolomitenrundfahrt, Mondsee Radmarathon, Großglockner Bikechallenge,….
Das sollte wohl fürs Erste mal reichen. Hier gehts weiter: Teil 2 und Teil 3. Wenn ihr mit Cycling Adventures den Ötztaler Radmarathon erleben wollt, findet ihr alle Infos hier. Wenn ihr auf der Suche nach einer Woche in den Alpen als Vorbereitung seid, dann schaut euch doch unsere Transalp an, wo ich als Guide dabei sein werde.

Ein Beitrag von:
Alexander Trauner
Gemütlicher Österreicher, aufgewachsen in der rauhen Gegend am Fuße der Großglockner Hochalpenstraße, wohnhaft in Salzburg. Früher nur Passivsportler, dann 2008 dank großer Klappe zum Radfahren gestoßen, 2009 mein erstes Rennrad gekauft und seither gerne im gemäßigten Tempo in der Gegend unterwegs.
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