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Toskana – Traumrunden rund um Siena

Siena – Im Herzen der Toskana

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Siena! Gelegen im Herzen der Toscana. Kleine Gassen welche den Besucher immer wieder auf die Piazza del Campo führen. Rund um diesen, mit Blick auf den  Palazzo Pubblico, finden sich nette Cafés und Restaurants, von denen man diese eindrückliche Kulisse bestaunen und geniessen kann.

Wie bei allen schönen Plätze und Gegenden der Erde, vielleicht sogar in der Toskana noch mehr, spricht sich dieses natürlich herum. So geniesst man dieses Ambiente nicht alleine sondern in der Hauptsaison mit tausenden Menschen aus allen Regionen der Welt. Siena ist ein Anziehungspunkt für Touristen.

Dies ist mit ein Grund, warum wir den Standort unserer Rennradreise in die Toskana, welche jährlich im Juni stattfindet, nicht hier gewählt haben. So schön die Stadt auch ist. Die Grösse und der damit verbundene Verkehr (plus dem von Gewerbe und Einheimischen) machen nicht jeden Tag Spass. Erst recht nicht mit einer Gruppe. So liegt unser Ausgangsort ein paar Kilometer nördlich, in Colle di Val d’Elsa. Kleiner und von der Erreichbarkeit der schönsten Gegenden mindestens so gut gelegen.

Privat würde ich Siena eher als Ausgangsort für einen Toskana Urlaub plus Rennradtouren wählen. Alleine ist es ungefährlicher und einfacher durch den Verkehr zu zirkeln. Weit muss man in keine Richtung. Man hat die grösseren Strassen schnell verlassen und erreicht so in wenigen Minuten kleine, verkehrsarme Strassen.

In welche Richtung man fährt ist eigentlich egal. Alles ist schön, alles ist rennradtauglich und alles ist irgendwie anders. Die Toskana bietet sehr viel Abwechslung. Im Süden die Crete Senesi mit der eindrücklichen Accona Wüste im Kontrast zu den ansonsten üppig grünen, sanften Hügeln. Im Osten geht es hinauf ins Chianti. Geprägt durch die Weinberge lassen sich hier Höhenmeter sammeln und auf den Kammstrassen erwarten uns traumhafte Weitblicke.

Gen Norden und Westen geht es nicht weniger wellig und nicht weniger schön in Richtung Florenz oder bis ans Meer. Gut erreichbar ist noch Massa Marittima, das wunderbare, mittelalterliche Städtchen, hoch oben auf einem Hügel mit Blick bis zum Meer.

Wohnt man in Siena sollte man es sich nicht nehmen lassen, an den Abenden ein Glas Wein in den Bars etwas abseits vom Rummel der Touristen zu nehmen.

Im Folgenden beschreibe ich zwei Touren, ausgehend von Siena, beispielhaft für unzählige weitere tolle Ausfahrten.

Tour 1: In die Crete Senesi – Toskana pur

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Für mich ist eine Tour in die Crete immer ein Highlight der Toskana Woche. Von Siena fahren wir zunächst kurz gen Norden um die Stadt zu verlassen und auf kleine, fast autofreie Strassen zu gelangen. Westlich vom Arbiatal geht es wellig (Also wie üblich in der Toskana) aber primär abfallend bis Buonconvento im Arbiatal. Gerade auf den letzten Kilometern dort hin erwarten uns einige steile Stiche. Das umgebende Grün, die Landschaft und die ruhigen Strassen lenken jedoch prima davon ab.

Nach dem Kreuzen der Hauptstrasse SR2 geht es hinein in die Crete Senesi. Wer die Runde kürzen will, kann von Siena auch die SR2 fahren. Sie hat deutlich mehr Verkehr, ist landschaftlich auch nicht ganz so eindrücklich. Da man primär bergab fährt ist dieser Teil jedoch zügig bewältigt. Keine Empfehlung aber eine sinnvolle Abkürzung bei wenig Zeit.

Der Anstieg hinauf zum Kloster Monte Oliveto Maggiore ist gleichmässig und angenehm zu fahren. Es öffnen sich erste Blicke in die wunderschöne Landschaft der Crete. Nach einigen welligen Abschnitte folgt eine schöne Abfahrt hinunter nach Asciano, welches zu einer Pause einlädt. Hierzu muss man kurz abbiegen und hinauf in die hübsche Altstadt fahren.

Bevor wir zurück nach Siena fahren, ist in der Tour noch ein Abstecher in die „Accona Wüste“ geplant. Das üppige Grün wandelt sich plötzlich in Wüstenbeige. Sand beherrscht das Bild. Diesen Abschnitt kann man einsparen. Man verpasst jedoch etwas.

Weiter geht es durch die Crete. Immer wieder kommt Siena in der Ferne in den Blick. Von Hügel zu Hügel wird es grösser und seine schöne Silhouette gehört zum Blick unseres Rückwegs. Von Taverne d’Arbia biegen wir für ein paar Kilometer gen Osten ab. Ein kleiner Umweg, welcher uns jedoch die Auffahrt über städtische Hauptstrassen erspart.

Nach etwas mehr als 100 Kilometern erreichen wir wieder Siena. 100 Kilometer und etwa 2’100 Höhenmeter gespickt mit toller Landschaft und viel Naturerlebnis.

Download file: Crete.gpx

Tour 2: Ins Chianti – Weinberge und Traum-Aussicht

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Diese Tour beschert uns etwas mehr Höhenmeter. Einen Teil davon befahren wir direkt zu Beginn. Es geht hinauf nach Castellina in Chianti. Nie steil aber stetig führt die mässig befahrene Strasse, vorbei an Weinbergen und mit Blick ins Elastal, hinauf in den kleinen, hübschen Ort.

Zunächst geht es hinunter ins Pesatal und über einen weiteren, schönen Anstieg in das Tal der Greve, nach Greve in Chianti. Einer der grösseren Orte im Chianti Gebiet. Der schöne, grosse Dorfplatz ist eingerahmt von Cafés und Restaurants. Anschauen sollte man auch die Metzgerei, in der grosse Schinken von der Decke hängen.

Auf unserem Weiterweg erreichen wir bei 750 Metern, bei Badia a Montemuro, unseren höchsten Punkt des Tages. Von Greve bis hier sind es gut 750 Höhenmeter, welche mit einer Zwischenabfahrt zu befahren sind. In der Folge geht es jedoch primär bergab. Radda in Chianti bietet noch einen kleinen Hügel und lediglich vor Siena sind noch kleinere Wellen zu meistern, bevor wir nach etwa 112 Kilometern und 2’600 Höhenmetern wieder in Siena ankommen.

Weingüter, Weitblicke, gut erhaltene, mittelalterliche Orte und schöne Landschaften haben unseren Tag bestimmt. Wir haben viel vom Chianti Gebiet gesehen. Aber definitiv noch nicht alles. Das Chianti ist gross genug für weitere Touren.

Download file: Chianti.gpx

Wie gesagt, sind dies nur zwei Beispiele der vielen Möglichkeiten in diesem Teil der Toskana. San Gimignano, Volterra, Massa Marittima, Colle di Valle d’Elsa und einiges mehr haben wir noch gar nicht erreicht. Für alles ist sogar eine komplette Ferienwoche zu wenig. Daher komme ich immer wieder gerne hier hin… demnächst, im Juni 2017 wieder. Ich freue mich drauf!

Ein Beitrag von:
Lutz Goldbecker
Schweizer Deutscher der auch sehr gerne in Italien oder Frankreich Rennrad fährt.
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