SuperGiroDolomiti Lanzenpass
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SuperGiroDolomiti – 5234 Hm an einem sonnigen Junitag

Die Lienzer Dolomitenradrundfahrt feierte 2017 ihren 30. Geburtstag und ich war dabei, auf der langen Strecke des SuperGiroDolomiti. Trotz seiner bisher erst drei Austragungen ist der SuperGiroDolomiti in Lienz zu einem fixen Termin im österreichischen Radmarathonkalender geworden. Vielen ist diese Strecke jedoch auf Grund des Termins im Juni etwas zu früh. Ich frage mich jedes Jahr aufs Neue: Warum eigentlich? Nach den winterlichen Trainingslagern (etwa auf Gran Canaria) und Radwochen im Frühling (etwa in Ligurien oder an der Côte d’Azur) ist bei vielen schon die Form schon perfekt. Meine Radsaison beginnt zwar meist ohne Trainingslager, doch einige Skitouren sorgen auch für eine gewisse Grundkondition. Daher habe ich es auch wieder gewagt.

Die Strecke habe ich schon in einem anderen Beitrag mit dem Ötztaler Radmarathon verglichen. Auf beiden sind etwa gleich viele Höhenmeter und Kilometer zu absolvieren. Die Abfahrt beim SuperGiroDolomiti sind technischer und die Gruppen unterwegs – sofern vorhanden – deutlich kleiner.

Anreise zum SuperGiroDolomiti

Am 10. Juni machten wir uns, also Lorraine und ich, auf den Weg nach Lienz. Trotz größerem Verkehrsaufkommen durch Urlauber kamen wir flott an unser Ziel. Dort erstmal Zimmer SuperGiroDolomiti Iselsberg Lienzer Dolomitenbeziehen und Räder auspacken. Eine kleine Akklimatisierungsrunde führte uns über Nebenstraßen nach Dölsach und von dort auf den Iselsberg – auf der steilen Variante, quasi als Test ob die gewählte Übersetzung nicht doch etwas zu schwer für den Lanzenpass ist. Zurück beim Hotel wurde erst mal das größere Ritzel montiert, denn mit 34:27 sind 15% Steigung doch etwas angenehmer zu fahren. Danach ging es zur Startnummernausgabe und Kaiserschmarrnparty. Frühe Bettruhe war angesagt, denn der Wecker klingelte schon um 5 Uhr.

Das Rennen

Nach dem Frühstück rollten wir die wenigen Kilometer zum Start. Noch war es kühl, doch Sonne blinzelte schon hinter den Berggipfel hervor und der Himmel war strahlend blau. Pünktlich um 6.30 dann der Startschuss. Die ersten Kilometer bis Oberdrauburg waren schnell absolviert und im Anstieg auf den Gailbergsattel bildete sich eine Spitzengruppe, die wir bis zur Passhöhe fast in Sichtweite behielten. Gemeinsam mit Roland E. sorgte ich für Tempo in der Abfahrt und schon waren wir im Anstieg zum Plöckenpass. Einige Übermotivierte zogen schnell an uns vorbei. Der lange Tunnel SuperGiroDolomiti Paularospuckte uns auf der Passhöhe wieder aus – wir waren etwas flotter als in den Vorjahren. Rasch waren wir unten in Paluzza und der Anstieg zur Forcella Lius begann. Mittendrin erwartete uns eine kleine Umleitung, mit wenigen zusätzlichen Höhenmetern. Oben hieß es erstmals Flaschen auffüllen und Abfahrt, wo einige zeigten, dass sie ihr Rad leider nicht unbedingt unter Kontrolle haben.

SuperGiroDolomiti NassfeldIm Anstieg zum Lanzenpass war erstmals die stärkere Sonneneinstrahlung spürbar und selbst oben am Pass war es warm. Die Abfahrt gingen wir ohne großes Risiko an, um in den vielen engen und uneinsichtigen Kurven nicht zu Sturz zu kommen. Dennoch forderte die Abfahrt ein kleines Opfer: mein Carbon-Flaschenhalter war dem Druck wohl nicht gewachsen und brach. Unten in Pontebba war der Sommer bereits deutlich spürbar und der Anstieg zum Nassfeld durch ein felsiges Tal bereits voll der Sonne ausgesetzt. Hier begannen wir erstmals etwas unter der Hitze zu leiden und mussten das Tempo etwas reduzieren.

HItze im Lesachtal beim SuperGiroDolomiti

Selbst oben am Pass war es nur wenig kühler und wir rauschten rasch Richtung Tal. Ab hier sollte die Temperaturanzeige am Garmin nicht mehr unter 27°C fallen. Starker Wind blies uns das Gailtal aufwärts zurück nach Kötschach-Mauthen. Erste Überlegungen, doch direkt zurück nach Lienz zu fahren, wurden wieder verworfen und schon fanden wir uns – gestärkt durch eine Wassermelone – im Lesachtal wieder. Das ständige Auf und Ab war in der Hitze noch unangenehmer zu fahren als in den SuperGiroDolomiti Lesachtalkühleren Vorjahren. Für mich gibt es einfach bessere Strecken an einem sonnigen Junitag in der Mittagszeit an Steinmauern entlang am Südhang. Wir kämpften uns nach und nach dem Kartitscher Sattel entgegen und ich war froh, dass wir endlich das Lesachtal hinter uns gelassen hatten. Auf der Abfahrt nach Tassenbach und durch das Pustertal zurück nach Lienz erwartete uns starker Gegenwind, der unserer kleinen Gruppe, die sich gebildet hatte, nochmal alles abverlangte. Nach 9:08 h erreichten wir das Ziel in Lienz – Lorraine wieder als zweite Dame!

Nach dem Duschen ging es zum Essen und wenig später begann schon die Siegerehrung – schön kurz gehalten, um allen eine rasche Heimreise zu ermöglichen. Insgesamt eine gut organisierte Veranstaltung, mit Vollsperre der Straße bis zum Nassfeldpass und perfekten Labestationen, bei denen man einfach seine leere gegen eine volle Trinkflasche eintauschen kann. Ich komme sicher wieder – vielleicht schon 2018!

Ein Beitrag von:
Roland Wagner
Bergaffiner Österreicher, der gerne schnell Rad fährt, aber gerne einfach nur genießt - sowohl beim Radeln als auch beim Essen. Am liebsten in den hohen Bergen, aber mit wenig Verkehr. Daher oft auch in der Vor- und Nachsaison unterwegs. Sehr gerne aber auch im heimatlichen Mühlviertel.
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