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Vergleich: Shimano DI2 vs SRAM eTap

Wie ich bereits im Artikel zur SRAM Red eTap angekündigt habe, soll in diesem Artikel die Shimano DI2 mit der SRAM eTap verglichen werden. Im Netz findet man oft die Frage: „DI2 oder eTap?“

Es ist jedoch nicht mein Ziel einen Sieger zu küren. Mein Vergleich, Shimano DI2 gegenüber SRAM eTap, bezieht sich primär auf die Unterschiede der beiden Systeme und nicht zweier spezieller Schaltungen. Meine Vergleichs-Schaltungen, die Shimano Ultegra DI2 6870 und die SRAM Red eTap, sind auch nicht im selben Preissegment angeordnet. Dazu müsste ich die aktuellste Dura Ace ranziehen. Habe ich aber nicht. Daher geht es um die Unterschiede einer DI2 im Allgemeinen und der eTap.

Die kabellose SRAM Red eTap und die verkabelte Shimano DI2

Sicherlich der zunächst auffälligste Unterschied zwischen DI2 und eTap ist, dass die SRAM ohne Kabel auskommt. Für viele, auch mich, ist dies sicher ein grosses Argument für die SRAM eTap.

Einerseits erleichtert es den Einbau und sieht letztlich deutlich aufgeräumter aus. Hat man nicht gerade einen Rahmen, wo die DI2 mit Junction-Box im Rahmen verbaut ist, hängt diese unter dem Vorbau und von dort verteilen sich recht viele Kabel. Hinzu kommt die Kabelverlegung im Rahmen. Kein Hexenwerk. Aber je nach Rahmen ist es mal mehr, mal weniger einfach. Manchmal benötigt es auch ein wenig Nacharbeit um die innen verlegten Kabel komplett klapperfrei zu verlegen. Alles das kann man bei der eTap abhaken. Schaltwerk, Umwerfer, STI anschrauben. Fertig.

Gerade für ältere Rahmen, welche nicht für eine Elektroschaltung vorbereitet sind, sehe ich hier klare Vorteile.

Egal welche DI2 Schaltung man nimmt. Aktuell ist die Komplettgruppe der SRAM eTap etwas leichter als die leichteste DI2 Gruppe. Für manche ist ja auch dies ein wichtiger Aspekt.

Einbau und Feinjustierung der DI2 und der eTap

Der Einbau unterscheidet sich grundsätzlich – abgesehen von den zusätzlichen Kabeln der DI2 – nicht. Richtige Unterschiede gibt es bei der Einstellung der beiden Schaltgruppen.

Inbetriebnahme der eTap und der DI2

Die DI2 ist fahrbereit, sobald man alle Kabel miteinander verbunden hat und ein geladener Akku eingesetzt ist.

Bei der SRAM eTap muss den Komponenten vor dem Funktionieren noch beigebracht werden, welche Komponenten zueinander gehören. Die Steuereinheit sitzt im Schaltwerk. Jedes Bauteil hat einen kleinen Knopf für die Paarung der Komponenten. Bei den Schalthebeln sitzt dieser auf der Rückseite der Schalter, welche auch zum Schalten genutzt werden.

Umwerfer von DI2 und eTap

Der Umwerfer der DI2 muss lediglich in der richtigen Höhe und mit dem Leitblech parallel zum Kettenblatt ausgerichtet werden. Bei der SRAM eTap ist das ähnlich. Hier lohnt es sich jedoch deutlich genauer zu arbeiten. Die so genannte YAW Technologie bewegt den Umwerfer nicht nur seitlich beim Schalten. Zusätzlich macht er einen „Schwenk“. Dies bewirkt, dass auch bei maximalen Kettenschräglauf nichts schleift.

Die DI2 löst dies anders. Je nach Stellung des Schaltwerks bewegt sich der Umwerfer ein Stück mit wenn das Schaltwerk betätigt wird. Somit wird ebenfalls verhindert, dass die Kette irgendwo schleift. Das funktionierte bereits bei der ersten DI2 so und hat sich bewährt.

Beide Systeme erreichen das Ziel, völlig schleiffrei zu funktionieren. Die Einstellung ist hier bei der eTap aus meiner Sicht etwas schwieriger und die DI2 Lösung erachte ich als den „besseren“ Weg zur Zielerreichung. Aber wie gesagt. Beides funktioniert letztlich tadellos.

Ein weiterer Unterschied ist der Weg, wie man die Abstützung des Umwerfers am Rahmen gelöst hat. Dies ist wohl wichtig, da der Motor recht Kraft aufbringt und sich die Ausrichtung des Umwerfers ohne eine Abstützung verstellen könnte.

Shimano löst dies bei der DI2 ganz simpel über eine Schraube. Diese schraubt man soweit hinein, bis man merkt, dass der Umwerfer sich etwas nach aussen bewegt. Fertig. (Eine Anleitung zum Einstellen einer DI2 gibt es übrigens hier.)

SRAM benutzt für diese Einstellung kleine Keile, die hinten an den Umwerfer geschraubt und in die richtige Position geschoben werden. Es sind drei Keile in verschiedenen Grössen dabei. Den richtigen zu finden und genau einzustellen ist etwas fummeliger als bei der DI2. Hat man es jedoch einmal dran funktioniert auch das wiederum perfekt.

Das Einstellen der Endanschläge funktioniert bei beiden Umwerfern gleich. Hier gibt es keinen relevanten Unterschied.

Beide Systeme nutzen für einen sicheren Schaltvorgang am Umwerfer bestimmte Zwischenschritte um ein Abwerfen der Kette zu verhindern oder den Kettenblattwechsel zu unterstützen. Bei beiden hatte ich hierbei – gute Einstellung der Endanschläge vorausgesetzt – bisher keine Probleme. SRAM stoppt zum Beispiel beim Wechsel vom grossen auf das kleine Kettenblatt kurz vor dem Ende des Schaltwegs. Die Kette fällt auf das kleine Kettenblatt und danach rückt der Umwerfer noch ein paar Millimeter weiter. Hierdurch wird sehr sicher ein Abwerfen der Kette zum Rahmen hin verhindert. Wichtig ist jedoch beim Schaltvorgang weiter zu treten. Ist man zu langsam und der Umwerfer ist bereits weitergeschwenkt, fällt die Kette zum Tretlager. Dasselbe ist beim Schalten auf das grosse Kettenblatt zu beachten. Hier Überschalten beide Systeme ein Stück um der Kette hinauf zu helfen. Tritt man nicht weiter und der Umwerfer ist bereits wieder ein Stück zurück gesetzt worden, geht die Kette je nach Schräglauf nicht mehr hinauf. Das ist jedoch mehr Theorie als in der Praxis problematisch. In der Regel tritt man beim Schalten ja weiter. Das kann man bei beiden Systemen übrigens recht beherzt machen. Auch mit gutem Druck auf dem Pedal funktionieren die Schaltvorgänge prima.

Schaltwerke der beiden Systeme

Bei den Schaltwerken gibt es zunächst keinen sichtbaren Unterschied. Die Endanschläge stellt man wie gewohnt ein.

Ein grosser Unterschied kommt dann jedoch bei der Feinjustierung. Also dem Verstellen des Schaltwerks, so dass die Schaltrollen exakt unter den Ritzeln stehen. Bei einer manuellen Schaltung würde man hierzu die Zugspannung verändern.

SRAM nutzt hierzu den kleinen Knopf  auf der Rückseite des Schalttasters. Man drückt diesen und hält ihn, während man gleichzeitig den Schalttaster drückt. Dies verstellt das Schaltwerk ein kleines Stück. Der rechte Schalttaster führt das Schaltwerk nach aussen, der linke Schalttaster nach oben. Analog zur Schaltlogik der SRAM eTap.

Shimano hat unter der Junction-Box einen kleinen Knopf. Drückt man diesen bis die LED leuchtet, ist die DI2 im entsprechenden Modus zum Justieren. Nun kann man mit den Schalttastern ebenfalls das Schaltwerk in kleinen Schritten verschieben bis es schleiffrei läuft. Auch hier nutzt man die Schaltlogik und die dazugehörigen Tasten am Lenker.

Auch hier funktioniert beides sehr gut. Am Montageständer und auch während der Fahrt finde ich das System von Shimano jedoch etwas einfacher zu bedienen. Mann muss zwar mit dem Ein- und Ausschalten des Modus einen Schritt mehr machen. Mit einer Hand geht das aber insgesamt einfacher als bei der SRAM. Den hinteren Knopf drücken und gleichzeitig Schalten ist weniger leicht auszuführen. Letztlich aber Jammern auf – bei beiden – hohem Einstellungs-Niveau. Update: Am Montageständer kann man mit dem Knopf am Umwerfer schalten. Ein Druck drauf und er schwenkt um. Eine Betätigung der beiden Hebel am STI ist daher nicht notwendig. Von daher sehr Servicefreundlich.

Die STI – Schalt-Bremsgriffe im Vergleich

Beide STI liegen prima in der Hand bzw. am Bremsfinger. Beide lassen sich in der Griffweite einstellen, so dass jede(r) seine Position finden wird. Beide sind ähnlich schmal gebaut, so dass sie sich angenehm umgreifen lassen. Ich komme mit beiden identisch gut zurecht.

Der Unterschied liegt logischerweise in der Anzahl der Schalttaster. Die SRAM Red eTap hat pro STI einen Taster, die DI2 derer zwei. Der Druckpunkt ist bei beiden gut. Bei der SRAM ist er etwas satter. Man merkt noch deutlicher, dass der Schaltvorgang ausgelöst wurde.

Es gibt im Internet Stimmen, die DI2 habe den klaren Nachteil, dass man im Winter mit langen Handschuhen oft den falschen Taster treffe, da diese zu nah beieinander seien. Ich kann dies nicht bestätigen. Selbst mit dicken Handschuhen hatte ich hier noch keine Probleme. Aber solche Punkte sind auch sehr individuell, so dass sich hier jeder selber seine Erfahrungen holen muss.

Die unterschiedlichen Schaltkonzepte im Vergleich

Neben dem Highlight der Kabellosigkeit wird bei der SRAM Red eTap von vielen Bloggern und Testern die Schaltlogik als Bahnbrechend bezeichnet.

Jeder Bremsgriff hat nur einen Schalttaster. Bei der DI2 sind es die bereits vom manuellen System übernommenen zwei Taster. Shimano hat die Logik von den früheren, manuellen Schaltungen übernommen. Links wird das Kettenblatt geschaltet, Rechts das Schaltwerk. Hierbei jeweils ein Taster zum Hoch- und einer zum Runterschalten.

SRAM ändert dies nun. Bedient man die Taster einzeln, befördert der linke Taster die Kette auf ein grösseres Ritzel also nach links. Der rechte Taster wiederum befördert die Kette hinten nach rechts auf ein kleineres Ritzel. Betätigt man beide Taster gleichzeitig wird der Umwerfer betätigt. Ist er auf dem kleinen Kettenblatt, so schaltet er auf das grosse Kettenblatt und umgekehrt.

Wie gesagt. Viele SRAM Nutzer loben diese Logik in den höchsten Tönen. Grundsätzlich kann ich mich dem anschliessen. Die Logik selber ist gut und nur ein Taster pro Seite verunmöglicht den Falschen zu drücken.

Aus meiner Sicht gibt es neben den positiven Aspekten aber auch kleine Nachteile gegenüber dem Schaltsystem der DI2. In der Regel weiss man zwar ob man auf dem grossen oder kleinen Kettenblatt ist. Denkt man jedoch einmal nicht daran, ist auf dem grossen Kettenblatt, glaubt auf dem Kleinen zu sein und schaltet, landet man unbeabsichtigt in einem viel zu leichten Gang. Das würde mit der DI2 nicht passieren. Man würde zwar Schalten. Da man aber bereits auf dem grossen Blatt ist, würde hier einfach nichts passieren.

Ein weiterer Nachteil ist das Einstellen der Schaltung im Montageständer. Die Kurbel drehen und gleichzeitig beide Taster für einen Kettenblattwechsel zu drücken schaffe ich nicht. Von daher muss man sich recht beeilen um vor dem Rücksetzen des Überschalten die Kurbel wieder gedreht zu haben. Update: Wie oben schon beschrieben stimmt das nicht. Drückt man den kleinen Taster am Umwerfer, so schaltet diese auf das andere Kettenblatt. Daher doch recht servicefreundlich.

Ein weiterer Nachteil ist, dass man mit der Flasche oder der Kamera in der Hand das Kettenblatt nicht schalten kann.

Zugegeben. Das sind definitiv keine Killer-Kriterien. Aber doch Unterschiede, welche sich bei der Wartung oder im Alltag ergeben.

Insgesamt komme ich (inzwischen) mit beiden Schaltsystemen gut zurecht. Ich bin zu lange DI2 gefahren um bereits jetzt ein Urteil darüber abzugeben, welche Logik für mich die passendere ist. Beide haben Vor- und Nachteile. Beide funktionieren prima.

Vergleich der Stromkonzepte von Shimano DI2 und SRAM eTap

Was mich bei der eTap zunächst klar abgeschreckt hat, ist die Tatsache, dass ich vier Akkus im Auge behalten und rechtzeitig laden bzw. erneuern muss. Ich, der es schon zwei Mal geschafft hat eine DI2 wegen Nachlässigkeit leer gefahren zu haben, soll nun also vier Akkus im Griff behalten.

Shimano nutzt bei der DI2 einen Akku. Früher primär am Rahmen verbaut, ist er inzwischen im Rahmen verschwunden. Dieser Akku hält bei mir sicher rund 1600 Kilometer. Ich schalte tendenziell viel. Andere kommen noch weiter damit. Zum Laden muss der Rahmenakku in ein Ladegerät und ist nach wenigen Stunden bereits wieder einsatzbereit. Beim integrierten Akku muss nur ein Ladekabel an die Junction-Box angeschlossen werden. Hier ist der einzige Nachteil für mich, wenn im Radkeller kein Stromanschluss ist. Den externen Akku mit auf das Zimmer zu nehmen ist da einfacher (Aber auch den habe ich dann schon am Morgen dort vergessen und bin ohne Akku losgefahren… jedoch nicht weit.)

SRAM spendiert der eTap je eine Knopfzelle (CR-2032) in jeden STI und je einen Akku in das Schaltwerk und den Umwerfer. Die Befestigung finde ich hier einfacher gelöst als beim externen Akku der DI2. Der hakt manchmal etwas.

Ist der Akku der DI2 fast leer, kann man plötzlich den Umwerfer nicht mehr schalten. Die Kette verbleibt auf dem kleinen Kettenblatt und hinten hat man noch etwas Strom um zu Ende zu fahren. Ich wollte mal wissen, was dies in Schaltvorgängen bedeutet. Bei mir waren es noch exakt 107 Schaltvorgänge bevor auch hinten nichts mehr ging.

Man hat aber gute Chancen bereits vorher informiert zu sein. Bis ca. 45% Restladung blinkt die LED an der Junction-Box grün wenn man länger auf einen Schalttaster drückt. Darunter blinkt sie grün und unter ca. 15% leuchtet sie rot.

Bei der SRAM Red eTap hat jedes Bauteil eine LED. SRAM gibt die Restfahrzeit in Stunden an:
Schaltwerk: Grün = 15-60 Std., Rot = 6-15 Std., Rot blinkend = < 6 Std.
Umwerfer:   Grün = 22-90 Std., Rot = 9-22 Std., Rot blinkend = < 9 Std.
Beide STI:    Grün = 6-24 Monate, Rot = 1-6 Monate, Rot blinkend = < 1 Monat

Um eine „normale“ Tour abzuschliessen reicht daher in der Regel auch der letzte Zustand noch.

Die beiden Akkus für das Schaltwerk und den Umwerfer sind identisch. Daher ist es sogar möglich, wenn einer leer ist, mit dem anderen Akku beides zu schalten. Für einen Kettenblattwechsel nimmt man ihn hinten raus, legt ihn vorne ein, schaltet und wechselt ihn zur Weiterfahrt wieder nach hinten.

Aus meiner Sicht hat hier kein System richtige Vor- und Nachteile. Beides funktioniert und bei beiden Systemen muss man anders als bei einer manuellen Schaltung darauf achten, dass man nicht mit leeren Akkus losfährt.

Die Akkus von SRAM und Shimano sind beide nicht sehr gross, so dass man für sehr lange Touren oder Reisen mit wenig Gepäck auch einen Ersatzakku einpacken kann. Der SRAM Akku ist noch etwas kleiner und leichter als das Shimano Pendent.

Das Zusammenspiel von Garmin mit DI2 und eTap

Die aktuellen Garmin Geräte bieten für beide Schaltgruppen eine Integration.

Beide können die Ganganzeige oder die Felder für Übersetzung, Kettenblatt- Ritzelkombination und weitere ansteuern.

Unterschiede gibt es bei der Akku-Ladestandsanzeige. Für die DI2 gibt es ja ein eigenes Datenfeld, welches den Ladestand in Prozent anzeigt. Zusätzlich warnt der Garmin noch wenn der Akku schwach ist.

Dieses Feld gibt es für die eTap nicht. Es müssten ja auch vier Werte angezeigt werden. Für die SRAM eTap wird bei niedrigem Ladezustand beim Starten des Garmin eine Warnung angezeigt. Ganz konkret für jedes einzelne Bauteil. Z.B. etwas wie: „Akkustand des Umwerfers kritisch“. Zusätzlich kann in den Sensoreinstellungen, genau wie auch für die DI2, der Akkustand jedes Akkus jederzeit einzeln angeschaut werden. Dazu benötigt man jedoch einige Klicks bis man an der richtigen Untermenüstelle ist.

Es funktioniert auch hier beides prima. Das Feld für die DI2 gibt mir noch ein wenig mehr Sicherheit, da ich hier recht schnell abrufen kann, wieviel Saft noch vorhanden ist.

Nützliches Zubehör – Oberlenkerschalter und Blips

An der DI2 habe ich mich über Jahre an den Oberlenkerschalter SW-R600 gewöhnt. Beim Fahren im Oberlenkergriff ist das Schalten damit einfach bequem. Er hat zwei Knöpfe, welche das Schaltwerk hoch und runter schalten. Zusätzlich gibt es noch die Sprintschalter, welche unter das Lenkerband am Unterlenker montiert werden können. Letztere nutze und kenne ich nicht.

SRAM gestaltet dies anders. Die so genannten Blips sind kleine Knöpfe, von denen zwei an jeden STI angesteckt werden können. Sie sind NICHT kabellos. Man bekommt sie in verschiedenen Kabellängen. Man kann sie völlig frei dahin positionieren wo man möchte. Der rechts eingesteckte Blip schaltet dann wie der rechte STI. Der links eingesteckte Blip schaltet wie der linke STI. Zusätzlich kann man je einen weiteres Blip an den Unterlenker montieren.

Aber auch für Zeitfahrlenker gibt es hier einen nützlichen Einsatzzweck. Als Ersatz für die dort nicht benötigten STI gibt es eine Box, welche die Blips ansteuert. Die Blips kann man nun dort am Zeitfahrlenker befestigen, wo man sie zum Schalten haben möchte. (Beispiel von rennrad-news)

Die recht freie Positionierung der Blips sehe ich gegenüber dem Oberlenkerschalter der DI2 als etwas ergonomischer. Ich habe sie unter dem Lenker genau so positioniert, dass sie im Oberlenkergriff direkt mit den Fingern erreichbar sind. Bei der DI2 ist stets immer noch etwas Umgreifen nötig. Auch fällt der DI2 Schalter viel mehr auf.

Aber auch hier, ,, funktionieren“ tut beides recht gut.

Vergleichs-Fazit – Shimano DI2 oder SRAM eTap?

Wie angekündigt gibt es von mir kein Fazit, welches Schaltsystem aus meiner Sicht das Bessere ist. Fakt ist, dass beide sehr gut, exakt funktionieren. Beide haben gegenüber dem anderen System hier und da Vorteile.

Ganz subjektiv habe ich den Eindruck, dass die DI2 etwas genauer  und einen Tick perfekter schaltet. Da die eTap jedoch ebenfalls extrem gut schaltet ist das ein Luxusvergleich. Diese wiederum punktet mit der Kabellosigkeit welche je nach Einsatzzweck ein gewichtiges Argument sein wird. Welche Schaltlogik einem mehr zusagt wird ebenfalls etwas sehr individuelles sein.

Mir gefallen beide Schaltungen sehr gut und ich kann wirklich beide empfehlen. Auch wenn es Unterschiede gibt und jede ihren eigenen Schalt-Charakter hat. Simano DI2 oder SRAM eTap? Beide…

Welche Unterschiede habe ich vergessen? Was könnt ihr Ergänzen oder wo seid ihr völlig anderer Meinung? Ich bin gespannt auf eure Vergleichseindrücke!

Ein Beitrag von:
Lutz Goldbecker
Schweizer Deutscher der auch sehr gerne in Italien oder Frankreich Rennrad fährt.
19 Kommentare
  1. mwalimu sagte:

    Eine angenehmen Abend in die Runde,

    Ich hab den Leistungsmesser von Garmin, der hat glaub ich die gleichen Knopfzellen wie die Sram in den Schaltern benötigt. Jetzt bei angenehmen Temperaturen scheint die Haltbarkeit kein Thema zu sein. Wenn es kalt wird meckert mein Vektor alle 100 bis 150 km, dass die Zellen schwach sind. Über den verstärkten Austausch freut sich dann die Umwelt. Das wäre eine Überlegung bei der Sram wert.

    Feiertägliche Grüße

    Antworten
    • Lutz sagte:

      Hallo

      Da habe ich mich auch gefragt, warum sie keine Akkus eingebaut haben, die man z.B. per Mikro-USB Anschluss laden kann.
      Ich hoffe, dass die Batterien auch bei niedrigeren Temperaturen letztlich die ca. 2 Jahre halten. Wobei das ja eigentlich eine sehr relative Grösse ist. Die einen fahren in der Zeit 4000 Kilometer, andere 30000 Kilometer. Das müsste ja einen grossen Unterschied machen.
      Bin gespannt.
      Gruss, Lutz

      Antworten
  2. Wolfgang sagte:

    Viel gesucht, nichts gefunden:

    Kann man den internen Di2-Akku mit beliebigen USB-Ladegeräten nachladen? Bei mir wäre das ein USB-Lader, der am Rad montiert ist und per Nabendynamo betrieben wird.

    Antworten
    • Lutz sagte:

      Hallo Wolfgang

      Die Frage kann ich Dir leider nicht beantworten.
      Zwischen dem Nabendynamo mit USB Kabel und der Junction-Box hängt ja dann das Shimano SMBCR2 Ladegerät. Da ist es voraussichtlich egal ob es durch Deinen Nabendynamo oder das beiliegende Shimano USB Kabel mit Netzstecker mit Strom gespeist wird.
      Ob jedoch Laden und Schalten gleichzeitig funktioniert habe ich noch nicht probiert. Ich habe darüber auch noch nichts gelesen.
      Da die Reichweite mit einem vollen DI2 Akku locker > 1500 Kilometer beträgt nutzen dies aber wohl auch sehr wenige.
      Falls Du dazu Infos findest stell sie doch bitte hier ein. Für mehrwöchige Radreisen z.B. mit einem Crosser könnte die Antwort definitiv interessant sein.
      Gruss, Lutz

      Antworten
  3. gerhard sagte:

    Hallo Lutz! scheint wirklich etwas praktisches zu sein! Fahr ja immer mit Shimano aber Stromkonzepte von Shimano DI2 und SRAM eTap hab ich noch nie probiert. Weißt du ob sie nach DGUV Vorschrift 3 zertifiziert wurden? LG und danke für den informativen Artikel

    Antworten
    • Lutz sagte:

      Hallo Gerhard

      Da kann ich leider gar nichts zu beitragen. Mit solchen Vorschriften kenne ich mich nicht aus. Google bringt mir auch nichts dazu.

      Gruss, Lutz

      Antworten
  4. Hans Joachim Jauer sagte:

    Eine kleine Korrektur zur Beschreibung der SRAM etap möchte ich beisteuern: Der Umwerfer lässt sich auch auf dem Montageständer betätigen. Es gibt dazu einen Druckknopf auf dem Umwerfer selbst.

    Antworten
    • Lutz sagte:

      Hallo Hans Joachim

      Besten Dank für die Info. Das wolle ich auch schon längst im Text ergänzt haben, da ich vor kurzem bereits darauf gestossen bin. Man lernt nie aus. Werde es nun endlich mal im Text korrigieren.
      Von daher finde ich langsam keine Nachteile der eTap mehr.

      Gruss, Lutz

      Antworten
  5. thomas sagte:

    Hallo Lutz und vielen Dank für den informativen Artikel. Ich war 10 Jahre mit einer mechanischen DuraAce so zufrieden, dass ich den Einsatz von Motörchen und Batterien am Rennrad geradezu absurd fand. Dann bot sich im April die Gelegenheit, ein Vorführrad mit montierter etap günstig zu kaufen und ich erlag der Versuchung. Erste Erfahrungen waren eher enttäuschend. Hatte ich mit der Vorgängerschaltung praktisch nie Probleme, warf die etap zunächst mit schöner Regelmäßigkeit die Kette über das große Blatt hinüber ab. Da ich wenig technische Begabung habe, überließ ich die Korrektur der Werkstatt, die viele Einstellversuche machte, aber damit keinen Erfolg hatte. Das (Hollowgram-SL) Kettenblatt wurde schließlich wegen eines mutmaßlichen Schadens getauscht und seither trat das Abwerfen nur noch ausnahmsweise auf – trotzdem nicht hinzunehmen. Ich konnte mir darauf keinen Reim machen, bis ich deinen Hinweis mit der „Überschaltfunktion“ gelesen habe. Es stimmt: beim Bergabrollen wenn man gemächlich vorne hochschalten will, wirft der Umwerfer sporadisch weiterhin ab, wenn man mit etwas Druck fährt tut er das nie – und jetzt weiß ich warum. Danke dafür – damit komme ich klar und kann meine Schaltweise anpassen. Sonst kann ich mich deinem Urteil anschließen: Auf ca. 2000 km in den letzten 2 Monaten habe ich Logik, Präzision und Funktion zu schätzen gelernt. Herunterschalten vor der Ampel mit gezogenen Bremsen funktioniert – anders als manche meinen – mit den Ringfingern noch perfekter als beim mechanischen Pendant, während der Fahrt schaltet das System praktisch unter allen Umständen knackig und schnell. Für mein Empfinden ist der ganze (SRAM)Antrieb etwas lauter als bei Shimano, die DuraAce hatte es aber bei Ritzeln mit viel geringerer Spreizung (12-25) deutlich leichter. Batterien laden macht mir keine Sorgen. Danke auch für den Hinweis, dass sich der Garmin Tacho bei niedrigem Batteriestand selbständig meldet. Wusste ich nicht.
    Ob man Elektronik am Rennrad jetzt braucht, kann und soll jeder für sich entscheiden.

    Antworten
    • Lutz sagte:

      Hallo Thomas

      Nicht nur meine Erfahrung ist, dass die Antriebskomponenten von SRAM (vor allem Kette und Ritzelpaket) deutlich lauter sind als die von Shimano.
      Ich fahre daher auch an meiner eTap aktuell Ultegra Ritzel und Kette. Das hatte ich auch bei der mechanischen SRAM schon so gehandhabt.

      Sportliche Grüsse
      Lutz

      Antworten
    • Lutz sagte:

      Hallo Thomas

      Danke für die Rückmeldung.

      Der gesamte SRAM Antrieb IST gemäss meiner Erfahrungen lauter.
      Ich (und damit bin ich hier im WWW nicht alleine) fahre an SRAM Schaltungen immer Shimano Ritzelpakete und vor allem keine SRAM Kette. Da nehme ich auch Shimano, habe aber auch mit KMC gute Erfahrungen gemacht.
      Wenn ein Wechsel ansteht lohnt es sich für Dich voraussichtlich Ritzel und Kette entsprechend zu tauschen… es wird ruhiger werden.

      Gruss, Lutz

      Antworten
  6. Hans Ernst sagte:

    Hallo Lutz,

    danke für für Deinen interessanten Beitrag!
    Verwendest Du bei der eTap mit Ultegra Ritzel und Kette dann Sram Kettenblätter?

    Grüße aus dem Allgäu!
    Hans

    Antworten
    • Lutz sagte:

      Hallo Ernst
      Nein. Ich habe eine Rotor Kurbel mit Rotor NoQ Kettenblättern (Also Runde, keine Ovalen) in 52/36 drauf. Die funktionieren völlig problemlos.

      „Angeblich“ sollen die passenden SRAM Kettenblätter besser schalten. Ob das Marketing ist oder ob doch etwas dran ist, kann ich nicht sagen.

      Lieber Gruss
      Lutz

      Antworten
  7. Marc sagte:

    Hallo zusammen,

    sehe ich das richtig, dass es bei der eTap NICHT möglich ist, vorn und hinten GLEICHZEITIG zu schalten?
    Ich gebe zu, dass dies beim MTB eher eine Rolle spielt, ABER auch auf dem RR oder Tri habe ich dieses Schalten zu schätzen gelernt.
    Ich wüsste jetzt keine Möglichkeit, wie das mit der eTap funktionieren sollte?

    VG
    Marc

    Antworten
    • Lutz sagte:

      Hallo Marc

      Das siehst Du richtig. Durch die Schaltlogik kann man nicht während eines Kettenblatt Wechsels gleichzeitig hinten schalten. Das war bzw. bin ich von der DI2 auch gewöhnt. Gerade bei einer Kompakt-Übersetzung ist das bei vielen Schaltvorgängen nötig.

      In der Praxis fällt mir das jedoch effektiv nicht als Nachteil auf. Nach dem Druck beider Hebel für den Schaltvorgang am Kettenblatt folgen direkt die Klicks Rechts oder Links für ein oder mehrere Ritzel-Wechsel. Das geht im Endeffekt kaum langsamer. Reine Gewöhnung.

      Man kann es aber tatsächlich als einen kleinen Nachteil gegenüber anderen Schaltungen sehen.

      Gruss, Lutz

      Antworten
  8. Steve sagte:

    Hallo Lutz schön das du die Zeit aufbringst Sachen zu vergleichen die kein Mensch braucht,ausser bei Profifahrern wobei es wirklich um zehntel geht ob sieg oder Niederlage.Naja mein Fazit:die das brauchen kriegen es eh gesponsert. Und wenn ich 90Kg wiege brauch ich nicht drüber nachdenken ob der Antrieb jedes Jahr um 50g leichter wird:)sorry für alle Fans der Innovativität.Gehe lieber mit Freunden schön essen als drei Mille auzugeben

    Antworten
    • Schulle sagte:

      Da hat sich aber einer den goldenen Blumentopf für den dümmsten Kommentar verdient! Wer wofür sein Geld ausgibt, bleibt wohl jedem selbst überlassen! Andere haben Spaß am kochen und können es sogar, warum dann teuer essen gehen???
      Danke Lutz für den guten Bericht!

      Antworten
  9. Heiko sagte:

    Hallo Lutz, vielen Dank, dass Du dir die Arbeit gemacht hast und einen Vergleich von beiden Systemen zu erstellen! Sehr gut zusammengestellt und er lässt eigentlich keine Fragen offen.
    Ich werde mir im Januar ein neues Rennrad kaufen und stehe nun vor der Frage: Di2 oder eTap? Meine bessere Hälfte hat eine Di2. Mich ziehts irgendwie eher zur eTap …. grins. Für was würdest Du dich entscheiden, wenn der Preisunterschied nicht wirklich ausschlaggebend ist?
    Ich hatte mich eigentlich schon wegen der gemeinsam genutzten Rolle mit Direktantrieb darauf eingestellt eben auch eine Di2 zu kaufen, da ich der Meinung war, die Ultegra Kassette passt nicht zur SRAM, aber das ist ja bei Dir hier im Blog sehr gut nachzulesen, dass das problemlos funktioniert.
    Gruss aus der Schweiz – Heiko

    Antworten

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