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Hosen und Trikots von Alé – Erfahrungen

Sehr prägnant für den Rennradsport ist neben vielem anderen auch die Fülle an Kleidungsstücken. Stöbert man durch Online Shops findet man heutzutage hunderte verschiedener Trikotsets von etlichen Herstellern in unterschiedlichsten Farben. Man könnte sagen, der Rennradsport ist bunt.

In dem Dschungel an Kleidungsstücken ist es gar nicht so einfach für sich das passende zu finden. Wichtig ist ja nicht nur die Optik. Auch die Passform, vor allem aber auch das Hosenpolster ist für viele ein sehr wichtiges Merkmal. Auf der kurzen Feierabendrunde oft noch kein Thema, wird es bei langen Touren plötzlich omnipräsent.

Das Sitzpolster der Hose – ein wesentliches Entscheidungsmerkmal

Das Sitzpolster der PRR Linie

Mir erging es in meinem ersten Rennrad Jahr genau so. Für den Anfang hatte ich preisgünstige Rennradhosen gekauft mit denen ich auf meinen Touren, die selten über 100 Kilometer gingen, prima zurecht kam. Dünnes Sitzpolster aber das war unproblematisch.

Dann absolvierte ich eine 9-tägige Rennrad Tour mit täglich Plus – Minus 200 Kilometern. An Tag vier waren die Sitzschmerzen zunehmend unerträglich und ich freute mich auf jeden Berg den ich von unten bis oben im Wiegetritt fahren konnte.

So interviewte ich meine Mitfahrerinnen und Mitfahrer welche Tipps sie hätten. Als Antwort bekam ich mehrfach „Assos“. Die hätten das beste Sitzpolster überhaupt. Ich bin zwar kein Fan von „Das Beste“ aber das Leiden trieb mich sofort nach der Tour in einen Radladen und führte ohne Zögern dazu den im Vergleich zu meiner bisherigen Hose fast 4-fachen Preis auf die Ladentheke zu legen.

Die Schmerzen waren am nächsten Tag noch nicht weg aber es waren Welten. Und von Tag zu Tag wurde es besser…

Warum die lange Einleitung? Seit dem ist mir klar, dass es tatsächlich Unterschiede bei den Sitzpolstern gibt. Ebenso ist mir seit dem klar, dass dies auch einiges mehr kostet.

Eine Frage blieb jedoch… „muss es wirklich sooo teuer sein?“. Ich probierte danach noch das ebenso teure Produkt von X-Bionic. Auch hier muss ich sagen, dass lange Touren damit für mich völlig unproblematisch waren und noch sind. Aber auch hier kosten die guten Hosen deutlich über Eur 200.- Mir wurde dazu noch bescheinigt, dass sie durch das eingenähte Polster… sagen wir es nett… „speziell“ aussieht. Ich wurde schon gefragt ob ich sie falsch rum anhätte.

Reissverschluss „Garage“

Lukas liess dann irgendwann für eine Trikot-Kollektion für seine Ligurien Reisen ein Trikot/Hosen Set der Firma Alé erstellen.

Beim Preis etwa die Hälfte der sogenannten Top Marken. Lukas behauptet jedoch kühn, sie könnten locker mit den Assos Hosen vom Polster her und der restlichen Qualität mithalten. Klar dachte ich mir. Wenn ich die Dinger verkaufen möchte, würde ich auch so reden. Schauen wir mal…

Erfahrungen mit der Rennrad Kleidung von Alé

Angenehme Arm, Bein und Hüftabschlüsse.

Gewählt war die sportliche PRR Linie. Ich machte leider den Fehler, Trikot und Hose eine Nummer zu gross zu wählen. War ich bisher im Vergleich nur „Freizeit-Trikots“ gefahren, war der Kontrast der eng anliegenden Kleidungsstücke schon gross und zunächst fühlte ich mich in der grösseren Grösse scheinbar wohler.

Da ich das Set direkt in einer Ligurien-Reisewoche trug, konnte ich auf Touren bis zu 200 Kilometern gut abschätzen ob vor allem das Hosenpolster für mich gut ist. Das Fazit war klar „Ja“. Auch an den Schnitt gewöhnte ich mich schnell und in der Folge fühlte ich mich zunehmend in der älteren, lockereren Kleidung unwohl. So blieb ich dabei und legte mir nach und nach neben den Sommer Sets auch noch Winterkleidung zu.

Auch hier bin ich seit nun 2 Jahren restlos zufrieden. Zwischen -8 und +8 Grad ist die lange Hose mit Thermo-Unterhemd, Langarm- oder Kurzarmtrikot und Jacke perfekt. Drüber reicht dann schon Unterhemd plus Langarmtrikot. Auch die Winterkleidung liegt eng an, drückt jedoch nirgendwo. Mir persönlich gefällt auch das Knallgelb, welches in verschiedenen Varianten in der Alé Linie präsent ist. Aber dies sind eben Details die Geschmacksache sind.

Aufgesetzte Reissverschlusstasche für Handy oder Schlüssel

Es ist natürlich klar, dass es auch viele andere Firmen in dieser Preisklasse gibt, welche prima Kleidung anbieten. Da muss jeder finden, was ihm gefällt und womit gute Erfahrung gemacht wurde. Primär möchte ich eigentlich vor allem aufzeigen, dass es zu den hochgelobten, sehr teuren Produkten von Assos und Co. aus meiner Sicht gute und günstigere Alternativen gibt. Meiner Meinung und Erfahrung nach sind sie keinen Deut schlechter… nur preiswerter.

Ich habe hier viel zu Hosen geschrieben, da diese meines Erachtens der Knackpunkt bei der Auswahl ist.

Aber auch Trikots sind es wert, kurz darauf zu schauen. Was macht ein gutes Trikot aus? Klar. Die Optik ist sehr wichtig aber das ist extrem Subjektiv. Sie sollen angenehm auf der Haut sein, die Arm und Beinabschlüsse sollen nicht einschneiden, der Reissverschluss soll unauffällig seinen Dienst verrichten.

Dazu kommen dann noch die kleinen wertvollen Details. Angenehm finde ich es wenn der Zipper am Kragen abgeckt ist und nicht stört. Um Rutschen zu vermeiden sollte das Trikot einen rutschfesten Bundabschluss haben. Ich schätze auch sehr eine kleine Reissverschlusstasche am Rücken um Kleingeld, Handy oder Schlüssel sicher unterbringen zu können.

Diese Punkte erfüllen unserer Erfahrung nach die Alé Trikots alle. Sehr angenehm finde ich die Armabschlüsse, welche eng aber ohne jeglichen Druck auf der Haut liegen.

Da man bei Alé auch eigene Designs anfertigen lassen kann, haben wir auch unsere erste Trikotlinie für Cycling Adventures dort anfertigen lassen. Obwohl wir damit sehr zufrieden sind, werden wir aber sicher auch offen sein, auch andere Produkte zu testen und werden sehen, ob zukünftige Trikots auch von Alé kommen oder uns ein anderes Produkt überzeugen kann. Wir wollen ja stets offen bleiben für Neues.

Ein Beitrag von:
Lutz Goldbecker
Schweizer Deutscher der auch sehr gerne in Italien oder Frankreich Rennrad fährt.
1 Kommentar
  1. Udo sagte:

    Hallo, interessanter Erfahrungsbericht. Ich trage gerne Vermarc-Hosen und Trikots, die Hose eines Bekannten hat auch dieses „PRR“-Schildchen auf der Hose. Nach Recherchen im Internet habe ich herausgefunden, das Vermarc bei Ale produzieren lässt. Ich bin absolut zufrieden mit den Klamotten, ist ja auch kein Zufall 😉…

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