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Sicherheit beim Radfahren

Das Thema Sicherheit beim Radfahren kann man extrem weit fassen, hier kann es um Sicherheit für den Radler selbst aber auch für andere gehen. Nehmen wir uns dieses Themas mal Schritt für Schritt an, exemplarisch werden wir dies aus Sicht des Rennradfahrers machen.

von Xandi, Pinzgauer Versicherungsmakler e.U.

Das Material

Bevor man sich überhaupt aufs Rad setzt, gilt es schon, beim Material für die Sicherheit zu sorgen. Das Rad muss erstens gut gewartet sein, um bösen Überraschungen vorzubeugen. Bremsen, Schaltung, Pedale, Kurbel, Tretlager, Kette, Laufräder … ich könnte hier ewig weiter machen. Der geneigte Schrauber ist sicherlich im Stande, sein Rad in Ordnung zu halten und sich um die Wartung und kleinere Reparaturen zu kümmern. Wer, so wie ich, nicht unbedingt zu den begnadeten Handwerkern unter der Sonne zählt, ist gut beraten, sich eine Werkstatt seines Vertrauens zu suchen und das Rad dort nicht nur für Reparaturen, sondern auch zwischendurch mal für Servicearbeiten abzugeben. Sollte sich jedoch ein begabter Freund finden, der einem dabei hilft, ist dagegen auch nichts einzuwenden. Wichtig ist, dass die Wartung gut erledigt wird.
Die Pedale und die Cleats an den Schuhen sind auch nicht zu vergessen, hier muss auch auf den Verschleiß geachtet werden. Man stelle sich vor: Ortstafelsprint, Wiegetritt bei 40 und mehr Sachen und plötzlich rutscht man mit dem Schuh aus dem Pedal, was hier passieren kann, will ich nicht weiter ausmalen.

Der Kopf

Weiter geht’s mit der persönlichen Einstellung. Man sollte sich durchaus bewusst sein, dass man nicht nur allein auf der Straße ist, sondern auch andere Verkehrsteilnehmer, Radfahrer, Fußgänger sowie Autos und LKWs. All diese Mitstreiter können durch eine offensive und aggressive Fahrweise unsererseits zu Schaden kommen. Sicher, es soll auch Spaß machen, sonst muss man ja gar nicht aufs Rad steigen, aber man sollte ein gesundes Mittelmaß finden. Besonders wichtig ist es, seine eigenen Fähigkeiten zu kennen. Wenn ich beispielsweise in der Beherrschung des Fahrrades noch viel Verbesserungspotential habe, ist es nicht wirklich ratsam, Abfahrten runterzuballern, als gäbe es kein Morgen. Die Geschwindigkeit sollte immer den persönlichen Fähigkeiten angepasst sein. Ich selbst zum Beispiel fühle mich über 80 km/h schon eher unwohl, also werde ich eher unter dieser Grenze bleiben.

Radfahren in der Gruppe

zweierreihe_sicherheit_gruppenfahren_rennrad_reiseWenn man in einer Gruppe unterwegs ist, ist die Einhaltung von gewissen Regeln natürlich immens wichtig, um hier das Gefahrenpotential niedrig zu halten. Hier gibt es gängige Handzeichen für alle möglichen Dinge. Das Anzeigen von Hindernissen ist enorm wichtig, denn in einer Gruppe sieht man spätestens in der dritten Reihe die Hindernisse oder Schlaglöcher nicht mehr. Hier muss sich der Radfahrer, der hinten fährt, auf seine Kollegen verlassen, die ihn vor einem Schlagloch warnen. Denn plötzliches Ausscheren aus seiner Fahrspur, die klassischen Schlenker, können oft zu bösen Stürzen führen. Auch plötzliches Anhalten ist in der Gruppe nicht angesagt. Zum Thema „Fahren in der Gruppe“ aber mehr in einem anderen Beitrag.

Die Ausrüstung

Und dann sind wir schon bei der persönlichen Ausrüstung angelangt. Ein guter Helm ist unverzichtbar, das wage ich einfach mal so festzustellen. Wir sind ja doch mit höheren Geschwindigkeiten unterwegs, und wenn man da bei einem Sturz mit dem Kopf auf den Asphalt schlägt, kann es zu schweren Verletzungen kommen. Aber auch bei Anstiegen nehme ich persönlich nie den Helm runter, denn eine Bordsteinkante oder die Kante eines Randsteines kann auch bei geringem Tempo großen Schaden anrichten. Weitere Schutzkleidung, wie Rückenprotektoren oder Ähnliches würde ich jetzt nicht als zwingend ansehen, immerhin brauchen wir ja auch Bewegungsfreiheit. Wenn jemand solche Schützer tragen möchte, immer gerne, ich selbst nutze diese Sachen derzeit nicht.
Ob man es glaubt oder nicht, auch Kleidung, die der Temperatur angepasst ist, trägt zur Sicherheit bei. Ich nehme als Beispiel eine lange Abfahrt bei kalrennrad_sicherheit_2tem Wetter. Und im Hochgebirge kann es schon mal passieren, dass auch im Juni Temperaturen um die fünf Grad Celsius auftreten. Wenn ich meine Finger in einer solchen Situation nicht mit Handschuhen schütze – es gibt ja auch Winterhandschuhe für Radfahrer – dann wird mir in den Fingern sehr kalt und ich kann die Bremse nicht mehr richtig bedienen. Damit begebe ich mich schon wieder in Gefahr und nehme andere Leute gleich mit in die Gefährdung.

Auf den Körper hören

Auch die Müdigkeit und die Ernährung sollte man nicht außer Acht lassen. Lieber mal eine kleine Pause einlegen, bevor man völlig erschöpft und dadurch unkonzentriert weiterfährt. Oder auch Hunger und Durst können die Konzentration schwinden lassen, deshalb auch immer gut verpflegen.

Wenn man all dies beachtet, ist sicherlich schon sehr viel gewonnen.
Aber natürlich ist man auch trotz bester und gewissenhaftester Vorkehrungen nicht davor gefeit, dass etwas passiert. Und hier schlägt dann einfach mein Beruf als Versicherungsmakler durch. Denn wenn schon etwas passiert ist, kann man zumindest die Folgen finanziell absichern. Und damit sind wir dann beim Thema Versicherungen, welches ich aber in einem separaten Beitrag behandeln möchte.

Ein Beitrag von:
Alexander Trauner
Gemütlicher Österreicher, aufgewachsen in der rauhen Gegend am Fuße der Großglockner Hochalpenstraße, wohnhaft in Salzburg. Früher nur Passivsportler, dann 2008 dank großer Klappe zum Radfahren gestoßen, 2009 mein erstes Rennrad gekauft und seither gerne im gemäßigten Tempo in der Gegend unterwegs.
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