Rennradtouren von Konstanz am Bodensee
Der Bodensee ist eine beliebte Ferienregion für Familien, Pärchen, Rentner, eigentlich für alle. Egal zu welchem Zweck ihr kommt, bringt das Rennrad mit! Rundherum gibt es tolle Landschaften, verkehrsarme Strassen und gastfreundliche Einkehrmöglichkeiten für einen kurzen Stopp.
Im folgenden stelle ich kurz die Region um Konstanz vor und beschreibe zwei lohnenswerte Touren von dort ausgehend.
Konstanz am Bodensee
Der Bodensee ist 63 Kilometer lang (Von Bregenz bis in den Überlinger See nach Bodman) und misst an der breitesten Stelle14 Kilometer. Will man den Obersee umrunden, so ist dies eine Strecke von mindestens 273 Kilometern.
Hinzugerechnet wird oft noch der Untersee, welcher sich namentlich wiederum in zwei Teile, den Gnadensee und den Zellersee teilt. Obersee und Untersee sind verbunden durch den etwas mehr als 4 Kilometer langen Seerhein. Dieser beginnt in Konstanz, an der alten Rheinbrücke.
Warum beginne ich mit solch geografischen Informationen, wenn ich doch etwas zum Rennradfahren, ausgehend von Konstant, schreiben will. Ganz einfach. Es soll zeigen, warum Konstanz ein beliebter und guter Ausgangspunkt für Touren am Bodensee ist.
Abgesehen von der Fähre Romanshorn nach Friedrichshafen bestehen in Konstanz die einzigen Möglichkeiten den Bodensee zu überqueren. Zum einen die 3 Brücken über den hier nun schmalen Seerhein, andererseits die Fähre von Konstanz-Staad nach Meersburg.
Hinzu kommt, dass Konstanz eine gute Infrastruktur bietet, Hotels, Restaurants und im Umfeld auch etliche Campinkplätze. Dazu noch eine stattliche Anzahl an Ferienwohnungen. Konstanz ist jedoch nicht das preislich günstigste Pflaser, ist es doch ein sehr beliebter und gut besuchter Ferienort.
Möglichkeiten für den Rennradfahrer
Unter Radtouristen ist der Bodensee bekannt und beliebt. Rundherum verlaufen Radwege, flach und daher einfach zu bewältigen. Auch für uns Rennradfahrer sind ein Grossteil davon prima zu befahren… von November bis Februar. Ansonsten sind sie einfach nur voll. Familien, Inline Skater, Tourenfahrer und Spaziergänger teilen sich diese Wege, das Tempo ist gemächlich und als Rennradfahrer wird man hier definitiv unglücklich werden und andere unglücklich machen. Nicht falsch verstehen. Ich will nicht ausdrücken, dass die Anwesenheit der Familien und Touristen von mir negativ betrachtet wird. Die sind absolut auf den richtigen Wegen. Wir Rennradfahrer haben jedoch ausserhalb des Winters aus meiner Sicht dort nichts verloren.
Das ist auch gar nicht nötig. Sobald man den See auch nur wenige Kilometer verlässt, nimmt der Radverkehr sofort merklich ab. Egal wohin. Es geht für uns vom See aus in der Regel erst einmal ein Stück bergauf.
Eine Umrundung des Obersees wird hierdurch natürlich etwas schwieriger. Wenn schon das Ufer eine Länge von 273 Kilometern hat, kommt man auf Pfaden abseits der Radwege sofort deutlich über die 300 Kilometer Marke. Die silberne Oberseerunde des Bodensee-Radmarathons nutzt die Fähre Konstanz-Meersburg und kommt so auf etwa 160 Kilometer, da der Überlingersee ausgelassen wird. Mit dieser Streckenführung kann ich mich persönlich jedoch gar nicht anfreunden. Auf der deutschen Seite ist die Tour noch ganz hübsch geführt. Die Durchfahrung von Bregenz ist schon nervig. Das dann aber der Rückweg auf der Schweizer Seite komplett entlang der befahrensten Hauptstrasse im Kanton Thurgau führt ist schade. Eigentlich nicht nur schade sondern fast sträflich. So entgehen dem Rennradfahrer auf der Strecke von Altenrhein nach Stein am Rhein nur wenige Kilometer südlich der Strecke traumhafte, verkehrsarme Strassen mit wunderschöner Aussicht, durch hübsche Dörfer und viel Natur.
Für alle, welche nicht unbedingt den Obersee umrunden müssen, stehen daher viele andere Touren von Konstanz ausgehend zur Verfügung. Zwei davon werde ich im Folgenden vorstellen. Wer sie nachfahren möchte findet unter den Tourenkarten jeweils die gpx Datei zum Download.
Erweiterte Untersee Umrundung
Wie schon angesprochen sind die Radwege direkt am Bodensee im Frühling und Sommer untauglich zum Rennradfahren. Die Strecke von Konstanz nach Stein am Rhein ist relativ wellig und daher meist weniger frequentiert. Auf dem Hintergrund kann hier das ganze Jahr ein Teil des Radwegs genutzt werden. Trotzdem erachte ich es als die schönere Variante, recht schnell vom See auf den Seerücken hinauf zu fahren. Von Tägerwilen geht es mit hübschen Blick auf die Insel Reichenau hinauf nach Wäldi. Wellig, oft mit tollem Blick nach Süden, zum Säntis, befahren wir die frühere Seitenmoräne des Rheingletschers bis wir hinunter nach Eschenz und weiter nach Stein am Rhein kommen.
Von Stein am Rhein, wo sich ein Stopp in der Altstadt lohnt, geht es recht schnell nach Deutschland hinein und weiter, hinauf auf den Schienerberg, der einen hübschen Blick auf den Zellersee bietet. Eine schöne Abfahrt bringt uns nach Bankholzen. Es bleibt nun über Moos und Radolfzell bis Markelfingen etwas flacher aber auch etwas städtischer.
Der Rückweg nach Konstanz führt zunächst hinauf nach Langenrain und weiter nach Dettingen. Über den guten Stadt-Radweg und die alte Rheinbrücke geht es zurück zum Bahnhof.
Ins Toggenburg
Die Tour ins Toggenburg bietet sehr schöne Landschaft, kleine Strassen und hübsche Anstiege.
Gestartet wird dieses Mal am Bahnhof Kreuzlingen, welcher von Konstanz aus in wenigen Minuten erreicht ist.
Zunächst fahren wir raus aus der Stadt und auf Nebenstrassen bis Güttingen, wo wir immer noch in See Nähe sind. Nun biegen wir jedoch ab nach Süden, hinauf nach Sommeri. In der Auffahrt können wir mit Blick nach hinten noch hübsche Blicke auf den See werfen, bevor wir diesen für den heutigen Tag hinter uns lassen.
Über viele kleine Strassen, inmitten landwirtschaftlich geprägter Landschaft, geht es stetig Bergauf. Nie sehr steil aber kontinuierlich. Mit Gossau erreichen wir nach langer Zeit den ersten grösseren Ort. Es folgt ein weniger hübsches Stück hinauf nach Herisau. Hier verlassen wir jedoch bereits wieder die grösseren Strassen und tauchen erneut ab in landwirtschaftliche Abgeschiedenheit. Zunehmend auch eingebettet in Bergtäler und Höhen mit wunderschöner Aussicht auf den Alpstein.
In Hemberg treffen wir sicher auf viele Ausflügler. Motorradfahrer, Autofahrer und Wanderer zieht es hier herauf. Entsprechend gibt es auch Möglichkeiten für einen Kaffeestopp.
Die Abfahrt über die Panoramastrasse zeigt uns rechter Hand, warum sie so heisst. Ein toller Blick in Richtung Säntis. Schöne 180 Grad Kurven bringen uns ins Tal, welches wir auf der anderen Seite bereits wieder hinauf verlassen. Der Rückweg ist eingeläutet. Die Anstiege werden daher kürzer und die Abfahrtsstücke länger.
Der nächste Kaffee bietet sich in der Altstadt von Bischofzell an. Von hier sind es nur noch etwas mehr als 20 Kilometer, bis wir am Bahnhof Kreuzlingen diese wunderschöne Tour beenden.
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