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Von Lucca nach San Pellegrino in Alpe

Start der Rennradtour in Lucca

In unserem Toskana Urlaub 2012 in Lucca, mitten im italienischen Ferienmonat August, bei Temperaturen um 33 Grad wollte ich es mir dennoch nicht nehmen lassen eine etwas ausgedehntere Tour mit dem Rennrad zu fahren.

lucca_toskana_garfagnana_italien_rennrad_007Das kleine Örtchen San Pellegrino in Alpe oder ehrlicher gesagt die als steil und anspruchsvoll beschriebene Auffahrt dorthin, hatte ich schon länger auf meiner Rechnung. So beschloss ich diese in eine grössere Rennradtour einzubauen.

Ich startete die Renntadtour bei noch angenehmer Frische nach einem Kaffee, urlaubsgerecht um 9 Uhr von unserer Ferienwohnung in Lucca, im Ortsteil San Marco. Nachdem ich den Fluss Serchio überquert hatte ging es zunächst gemächlich nach bis S. Martino in Freddana durch das Tal, wo der Abzweig nach Loppeglia auf eine deutlich kleinere Strasse führte. Es folgte zunehmend Einsamkeit und lediglich am Anstieg nach Pescaglia traf ich einen italienischen Radfahrer, mit dem ich mich für ein paar Minuten unterhielt, bis mir die italienischen Vokabeln und ihm die Luft ausging.

Im einsamen Apennin

lucca_toskana_garfagnana_italien_rennrad_003Die folgende Landschaft war bestimmt durch Wälder, was der zunehmenden Hitze ein wenig Milderung abverlangte, sowie durch Felder und Hochflächen mit kleinen Dörfern und grandiosen Aussichten. Bis zum nächsten grösseren Ort, Fornovolasco, traf ich nur noch zwei Wanderer und war ansonsten mit meinen Gedanken und meinen Eindrücken für mich allein. In Fornovolasco machte ich eine kurze Rast und beobachtete die (anderen) Touristen, welche hier her kamen um die Grotta del Vento, eine Tropfsteinhöhle, anzusehen. Hierzu fehlte mir leider die Zeit, war ich doch höchstens in der Mitte meiner Rennradtour angelangt. Ein wenig Kühle unter der Erde hätte mir allerdings gut gefallen. Das Thermometer war inzwischen wieder auf deutlich über 30 Grad gestiegen und ich hatte die steilsten 1’200 Höhenmeter noch vor mir.

lucca_toskana_garfagnana_italien_rennrad_001Nach einem schnellen Talstück folgte eine wunderschöne Serpentinenstrasse, welche optisch eher in den Alpen anzuordnen war. Danach erreichte ich Castelnuovo in Garfagnana, ass schnell einen Teller Pasta und begab mich auf meine letzte Herausforderung meiner Rennradtour. Ich war gespannt. Würde die Auffahrt so steil wie beschrieben sein? Eigentlich eine blöde Frage, da ich das Profil auf salite.ch angeschaut hatte. Sie war so steil…

 

Hinauf nach San Pellegrino in Alpe

lucca_toskana_garfagnana_italien_rennrad_006Ziemlich genau am Beginn der Steigung hinauf nach San Pellegrino in Alpe zeigte mein Höhenmesser für die bisherige Tour 3’000 Höhenmeter an und gute 1’000 lagen noch vor mir. Ich fand im gleichmässigen 9-10% Anstieg einen guten Rhytmus und hatte das Gefühl, dass müsste recht gut machbar sein. An der ersten Rampe, welche durch ein 18% Schild dekoriert war merkte ich jedoch langsam meine müden Beine. An der dritten 18% Rampe merkte ich langsam gar nichts mehr. Pause… Bocksteil und 34 Grad liessen mich einen Schattenplatz suchen und gut 15 Minuten ausruhen und den Blick zurück über das Tal gleiten. Jetzt fiel mir erst auf, dass ich sicher die letzte halbe Stunde gar nichts mehr von der Aussicht mitbekommen hatte. Nur auf die Strasse und das Vorwärtskommen fixiert hatte das Treten wohl alles Andere überlagert.

Nach dem Weiterfahren ging es besser. Es als Gut zu bezeichnen wäre übertrieben, jedoch irgenwann war ich im Ort, durch den Ort, was auch noch einmal mit 16% unangenehm wurde, und dann am höchsten Punkt.

Rückfahrt

lucca_toskana_garfagnana_italien_rennrad_005Erst nach der kurzen Abfahrt zum Passo delle Radici hielt ich erneut an, füllte Wasser auf, befor mich die 30 Kilometer lange Abfahrt zurück nach Castelnuovo brachte.

Von hier ab kam der etwas verkehrsreichere Teil der Tour, zurück in Richtung Lucca. Da meine Frau auf halben Wege mit dem Auto war konnte ich vor allem den unteren Teil auslassen. Die Verbindung Lucca nach Castelnuovo ist ein wichtiger Verbindungsweg, so dass hier ein deutlich höheres Verkehrsaufkommen ist. Wer nicht wie ich mit dem Auto abgeholt wird, kann natürlich trotzdem die Strasse per Rad bewältigen. Da sie breit ist, wird es nie gefährlich. Eine Alternative ist auch der Zug, welcher von Castelnuovo durch das Tal nach Lucca fährt.

Fazit

Trotz der Hitze war es eine lohnenswerte Rennradtour, die ich jedem zum Nachfahren ans Herz legen kann. Sie ist mit etwa 4’000 Höhenmetern anspruchsvoll. Duch die abwechslungsreiche Strecke habe ich dies jedoch erst in den Steilstücken nach San Pellegrino in Alpe gemerkt. Davor war es genussvolles dahinradeln, wie Rennradfahren eben sein soll. Viel Spass in dieser tollen Ecke Italiens. Im Folgenden die Daten und das GPX File der Rennradtour:

Download file: Lucca.gpx
Ein Beitrag von:
Lutz Goldbecker
Schweizer Deutscher der auch sehr gerne in Italien oder Frankreich Rennrad fährt.
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