Teneriffa Teide Observatorio
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Rennradtouren auf den Kanaren: Teneriffa

Teneriffa Bikespirit.es Radverleih Im Juni hatte ich das Glück eine Arbeitsreise nach Puerto de la Cruz auf Teneriffa anzutreten. Mit im Gepäck waren natürlich auch Radsachen inklusive Pedale. Bereits vorab kontaktierte ich Sebastian von BikeSpirit, einem Radverleih direkt in Puerto de la Cruz. Nach meiner Ankunft blieb Sebastian extra wegen mir bis 21 Uhr im Geschäft, damit ich am nächsten Tag früh starten konnte.

Rauf zum Tabonal Negro und zur Teleferico del Teide

Teneriffa Teide NebelSonntag, 7.15 Uhr, Sonnenaufgang. Auf den Straßen ist so gut wie nichts los. Ich fahre erst kurz durch die Stadt, dann beginnt bereits der Anstieg. Bei gutem Wetter sieht man von hier schon den Gipfel des Teide, 3718 m über dem Meer, nicht nur der höchste Berg auf Teneriffa, sondern auch in Spanien. Über La Orotava geht es durch besiedeltes Gebiet hinauf. Es ist mild, aber die Luftfeuchtigkeit sehr hoch. Wenig später tauche ich in eine Wolke, die dicht am Hang liegt, ein. Die Straße steigt sehr angenehm mit 4 bis 8% an. Teneriffa Teide WaldAuf rund 1000 m Höhe endet die Besiedlung und in meinem Fall auch die Wolke und man fährt plötzlich in einem Nadelwald, der stark an die Alpen erinnert. Im Wald sehe ich einige Brigaderos, die wohl im Fall eines Waldbrandes rasch eingreifen würden. Kurz vor El Portillo tritt auf 1900 m der Wald zurück und eine kahle Landschaft liegt vor einem. Die folgenden Kilometer führen wellig über die Hochebene und trotz der Höhe ist es gegen 10 Uhr schon sehr warm. Ich fahre zum höchsten Punkt der Straße und noch weiter zur Seilbahn, der Teleferico del Teide, die fast auf den Teidegipfel führt – für Rennradfahrer ist auf gut 2300 m Höhe aber Schluss.

Abfahrt vorbei am Observatorium Izana und über La Esperanza

Teneriffa Teide El PortilloFür die Abfahrt wähle ich die Straße vorbei am Observatorium Izana mit einigen zusätzlichen Höhenmetern. Die Stichstraße zum Observatorio del Teide weißt einen deutlich schlechteren Asphalt auf, dafür hat man von oben einen tollen Blick hinunter auf die Südseite der Insel und hinüber nach Gran Canaria. Die Abfahrt ist teilweise neu asphaltiert – ein Genuss! Einige kurze Zwischenanstiege unterbrechen den Abfahrtsspaß – bei mittlerweile knapp 30°C auf über 1500 m Höhe. Weiter unten geht es kurz durch eine Wolkenbank und ist darunter etwas angenehmer. Zurück an die Nordküste Teneriffas wartet eine kleine Welle auf mich. Kurz vor der Einmündung in die Küstenstraße, wenige Meter vor einem Kreisverkehr ist ein Wasserablauf, in dessen Rillen ein Rennradreifen locker reinpasst – äußerst unangenehm! Teneriffa Teide oben TelefericoAus dem Plan jetzt etwa 500 Höhenmeter über dem Meer nach Puerto de la Cruz zurückzurollen wird kurz nach Tacoronte nichts. Die Straße wird unvermittelt zur Autobahnauffahrt und ich muss mich entscheiden: Runter Richtung Meer oder rauf auf den Hang? Meine Entscheidung lautet: rauf. Nach drei Kurven steigt die Straße unvermittelt mit fast 20% direkt den Hang hinauf. Der nächste Kilometer bietet wenig Möglichkeiten zur Erholung. Erst nach 150 Hm wird es flacher. Über eine ebenso steile, schmale Straße geht es einen Kilometer später wieder hinunter zur Hauptstraße, die kurz in die Autobahn übergegangen war. Auf den letzten Kilometern über Santa Ursula warten keine Herausforderungen mehr. Nach 136 km und 3184 Hm komme ich zurück zum Hotel. Ein toller Vormittag auf Teneriffa auf dem Rad!

Vormittagsrunde zum Drago Milenario

Teneriffa Valle OrotavaWährend der Woche ergibt sich noch eine Möglichkeit zu einer Ausfahrt. Ich treffe Sebastian um 7.15 Uhr bei seinem Radladen. Über Realejo Alto fahren wir durch einige Kehren hinauf am Westhang des Valle del Orotava nach Icod el Alto. Oben genießen wir den Ausblick hinunter auf Puerto de la Cruz, um dann nach der Kuppe kurz in eine Wolkenbank einzutauchen. Die Straße schlängelt sich am Hang entlang und ohne viel Kraftaufwand erreichen wir Icod de los Vinos. Durch die Ortschaft Teneriffa Drago Milenariogeht es zum Drago Milenario, einem angeblich 1000 Jahre alten Drachenbaum. Für die Rückfahrt nehmen wir die deutlich befahrenere TF-5 der Küste entlang. Mit kleinen Gegensteigungen sind wir rasch in San Vincente und rollen locker zurück zum BikeSpirit. Eine schöne Vormittagsrunde mit knapp 60 km und 1000 Hm.

Mein Fazit zum Radfahren auf Teneriffa

Teneriffa Islas CanariasUm Spaß am Radfahren auf Teneriffa zu haben, sollte man schon entsprechend fit sein. Das 32er Ritzel in Kombination mit der Kompaktkurbel ist durchaus angebracht, denn viele Nebenstraßen haben Steigungen deutlich über 10%. Ist man in den Sommermonaten auf der Insel, so ist ein früher Start mit Sonnenaufgang anzuraten, um zur Mittagszeit wieder daheim zu sein. Wer sich den Radtransport sparen möchte und daher auf der Suche nach einem Leihrad ist, ist bei BikeSpirit in Puerto de la Teneriffa Blick auf Gran CanariaCruz auf jeden Fall gut aufgehoben. Leider habe ich noch keinen Vergleich zu den anderen Inseln der Kanaren, aber das wird sich mit zwei Wochen auf Gran Canaria im Februar 2018 ändern. Vom Observatorium und auch vom Gipfel des Teide aus konnte ich schon mal einen Blick auf die Nachbarinsel werfen.

Ein Beitrag von:
Roland Wagner
Bergaffiner Österreicher, der gerne schnell Rad fährt, aber gerne einfach nur genießt - sowohl beim Radeln als auch beim Essen. Am liebsten in den hohen Bergen, aber mit wenig Verkehr. Daher oft auch in der Vor- und Nachsaison unterwegs. Sehr gerne aber auch im heimatlichen Mühlviertel.
5 Kommentare
  1. Thomas Bunge sagte:

    Hallo,mit Interesse habe ich diesen Blog gelesen,da ich gerade im Sommerurlaub genau dort,in Puerto de la Cruz,war.Auch hatte ich mir ein Rad bei Sebastian ausgeliehen,der aber nicht mehr bei Bike Spirits arbeitet,sondern sich inzwischen selbstständig gemacht hat.
    Die Fahrt rauf zum Teide habe ich genauso empfunden,wie es hier beschrieben wird.Sehr lang,aber nicht zu hart,ein echtes Erlebnis.Auch bin ich zwischendurch über einige von den 20%+ Steigungen auf der Insel gestolpert und musste ganz schön kämpfen.Die Fahrt auf dem Küstenhighway empfand ich als grenzwertig,vielleicht auch,weil ich alleine war und trotz ausreichender Beleuchtung im Tunnel etwas Unbehagen empfand. Es gibt leider keine durchgehende,vernünftige Küstenstrasse, so wie auf Gran Canaria. Apropos,Gran Canaria ist hart,aber Teneriffa ist um einiges härter. Trotzdem werde ich nächstes Jahr wohl wieder nach Teneriffa fliegen.

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  2. Mario sagte:

    Hallo Roli, schade – sehr gerne hätte ich mir mal Deine Touren von Teneriffa auf strava angesehen – aber leider klappt der „Verlinkung“ nicht.

    Wenn alles klappt, dann werde ich mir im Januar mal Teneriffa „ansehen“ und im März dann mal wieder Gran Canaria – leider habe ich mal wieder keine Zeit, wenn „Ihr“, inkl. Beat, dort vor Ort seid.

    Grüsse,

    Mario Damm

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    • Roli sagte:

      Hallo Mario,
      ja, die Links klappen leider nicht, da mein Profil nicht völlig öffentlich ist. Aber auch so lassen sich die Touren gut nachvollziehen, denke ich.
      Schade, dass du erst später auf Gran Canaria kommst. Vielleicht hast du ja im September Lust mit Xandi und Beat in Südtirol unterwegs zu sein? https://stilfserjoch.cycling-adventures.org
      Liebe Grüße, Roli

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  3. Dennis K. sagte:

    Lieber Rolli,

    vielleicht erinnerst Du dich noch. Ist leider schon fast eine halbe Generation her und ich glaube beim Ötzi 2011 waren wir beide am Start. Bin gerade auf Teneriffa zum fitter werden und wollte ggf. auch mal wieder aufs RR, was ich seit der Geburt unseres Kleinen nicht mehr so regelmassig gemacht habe.

    Ich hoffe, Euer Startup läuft, obwohl die Zeiten für Euch ja beschissen sind ! Zumindest habe ich Deinen Artikel über GOOGLE Recht weit oben gefunden, das freut mich für Dich. Bleib am Ball, auch wenn die Zeiten zäh sind. Die Zeiten insgesamt für solche Startups kommen bald wieder !!

    LG
    Dennis

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    • Roli sagte:

      Lieber Dennis,
      ja, ich erinnere mich. Ich denke es war auf einer Alpenreise, die zum Teil auf den Ötzi-Spuren war. Das war wohl 2009 oder 2010.
      Teneriffa ist sicher jetzt gut – vermutlich recht ruhig, wenn man denn jetzt reisen möchte.

      Wir blicken zuversichtlich in die Zukunft und hoffen, dass wir bald wieder reisen können. Dann starten wir sicher auch wieder durch. ;-)

      LG Roli

      Antworten

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