Alpencross Rennrad
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Warum ein Rennrad Alpencross?

Als Kind faszinierte mich die teils kurvige Fahrt quer durch die Alpen und der abschließende Blick aufs Meer bei der Reise in den Sommerurlaub. Noch heute empfinde ich jede Alpenüberquerung als etwas großartiges, weil man dabei die leichten Unterscheide der benachbarten, nur durch einen Pass getrennten Täler wahrnehmen kann und südlich des Alpenhauptkamms irgendwie immer rasch etwas Urlaubsstimmung aufkommt. Mit dem MTB überqueren viele die Alpen, doch wie sieht eine Rennrad Transalp bzw. Alpencross aus?

Mal schnell über die Alpen – mit dem Rennrad

Diese ersten Zeilen beziehen sich noch nicht aufs Rennrad fahren, denn oft bin ich nur per Auto oder Zug unterwegs. Doch mit der Zeit Alpencross Rennradreifte langsam die Idee, dass man das Urlaubsgefühl ja auch erradeln könnte. So kam 2008 die spontane Idee eines Freundes gerade recht, dass er sich den Familienurlaub in Grado zumindest teilweise erradeln will und ich ihn ja bis Kärnten begleiten könnte. Da ich ohnehin die östlichste Asphaltstraße der Alpen über 2000 m Höhe am Großen Speikkogel befahren wollte, war ich von dieser Idee rasch überzeugt.
Also wurde geplant und verschiedene Routen diskutiert. Die Unternehmung war für uns beide etwas besonderes, denn in nur einem Tag wollten wir von Gallneukirchen im Mühlviertel, also nördlich der Donau, nach Mittertrixen in Kärnten, also südlich des Alpenhauptkamms, radeln. Auf dem Programm standen 280 km und drei Alpenpässe, der Pyhrnpass, der Sölkpass und der Neumarkter Sattel. Gebremst vom Südwind und einer Pizza (nicht die ideale Radverpflegung für so eine Tour) erreichten wir Mittertrixen beim letzten Tageslicht. Eine ganz besondere Erfahrung, wenn Alpencross Rennraddie Alpen mit eigener Muskelkraft überquert werden, auch wenn wir das damals nicht wirklich als Rennrad Alpencross verstanden haben.
Einige Jahre später folgten 2014 und 2015 Fahrten mit speed4need im Rahmen von bike4dreams von Wien nach Klagenfurt – 300 km und zwei kleinere Alpenpässe, der Semmering und der Perchauer Sattel. Defakto ist bike4dreams also ein Rennrad Alpencross fast am östlichen Alpenrand.

Eine Reise über die Alpen – Rennrad Alpencross

Bei den Planungen mit dem Cycling Adventures Team für die Saison 2017 kam daher nicht unerwartet die Idee einer Alpenüberquerung ins Spiel. Ich wollte das erhebende Gefühl einer Alpenüberquerung weitergeben und für mich neu mit einem Abschluss am Meer krönen. Natürlich nicht an einem Tag, sondern verteilt auf eine ganze Woche, um das Erfahrungen zu intensivieren.
Bei der Streckenplanung spielten verschiedene Faktoren eine Rolle. Welche Stadt ist als Startort gut erreichbar? Welche Alpenpässe lassen sich in eine solche Etappenfahrt einbauen und lassen sie zu etwas besonderem werden? Welcher Zielort am Mittelmeer bietet eine gute Kombination aus Urlaubsgefühl am Meer und Bekanntheit?

Von Passau in die Alpen

Diese und weitere Fragen habe ich versucht so gut wie möglich zu bearbeiten. Geworden ist es schließlich eine Strecke in sieben Tagen von Passau nach Triest. Passau, die drei-Flüsse-Transalp RennradStadt, liegt direkt an der deutsch-österreichischen Grenze und ist gut an die Autobahn und ans Eisenbahnnetz angebunden, eignet sich also gut als Startpunkt. Die drei Flüsse, Donau, Inn und Ilz, rund um den Stadtkern vermitteln ein eigenes Flair.
Die Strecke auf dem Weg in den Süden führt zuerst über die Hügel des Sauwaldes und des Kobernaußerwaldes Alpencross Rennradins Alpenvorland. Nahe Salzburg endet die erste Etappe und die Alpen kommen näher. Am nächsten Tag wird mit der Postalm eines der größten Almgebiete Europas durchfahren und in weiterer Folge der berühmte Ort Hallstatt besucht.

Mitten in den Alpen

Der dritte Tag bietet mit dem Sölkpass ein echtes Highlight: ein hochalpiner Pass mit nur 1788 m Höhe! Auch die anschließenden Anstiege zum Prebersee und auf den Schönfeldsattel sind landschaftliche Leckerbissen. Die Etappen endet schließlich mitten in den Alpen in Innerkrems.
Alpencross RennradDer höchste Punkt der Tour befindet sich auf der Nockalmstraße, wo gleich zwei Mal die 2000 m-Marke überschritten wird. Vorbei am Millstätter See geht es weiter Richtung Süden. Straßenbaulich herausragend ist die Südseite des Plöckenpasses, auf dem bereits die Grenze nach Italien überquert wird. Die Anstiege zur Forcella Lius und zum Lanzenpass bieten Einblicke in die einsamen, touristisch kaum erschlossenen Karnischen Alpen.

Aus den Alpen nach Triest

Von Tarvis aus steht der letzte hohe Pass im Weg: Auf einem Abstecher nach Slowenien wird der Vrsic Alpencross Rennraderradelt. Immerhin 1611 m hoch und in der Auffahrt befahren wir fast ausschließlich Kehren mit Kopfsteinpflaster als Belag. Die Abfahrt bringt uns ins malerische Socatal, wo man die mediterrane Luft schon spüren kann. Bevor wir die Alpen gänzlich verlassen, geht es noch hinauf zum Montemaggiore (Matajur) an der slowenisch-italienischen Grenze. Die letzte Etappe ist deutlich kürzer als die vorangegangenen und bringt uns auf Nebenstraßen mitten nach Triest, der Hafenstadt an der oberen Adria. Hier lässt sich das Dolce Vita so richtig spüren und wer will wagf noch einen Sprung ins Mittelmeer.
Am nächsten Morgen geht es dann komfortabel mit dem Bus und Radanhänger zurück nach Passau.

Von Passau nach Triest 2017, von Sonthofen nach Verona 2018

Rennrad AlpencrossIch finde es immer wieder spannend, wie schnell aus einer groben Idee, in diesem Fall eine Rennradalpenüberquerung als Reise, ein konkretes Projekt werden kann. Mit dem Alpencross von Passau nach Triest habe ich versucht viele Randbedingungen unter einen Hut zu bringen und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Die Durchführung fand vom 22. bis 30. Juli 2017 statt.

Auch 2018 überqueren wir wieder die Alpen. Vom 13. bis 22. Juli 2018 geht es von Sonthofen nach Verona unter anderem über das Timmelsjoch, Stilfser Joch, Passo Gavia, Monte Bondone und Monte Baldo. Vielleicht sehen wir uns im Juli 2018 in Sonthofen?

Ein Beitrag von:
Roland Wagner
Bergaffiner Österreicher, der gerne schnell Rad fährt, aber gerne einfach nur genießt - sowohl beim Radeln als auch beim Essen. Am liebsten in den hohen Bergen, aber mit wenig Verkehr. Daher oft auch in der Vor- und Nachsaison unterwegs. Sehr gerne aber auch im heimatlichen Mühlviertel.
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