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Radfahren vs. Fußball

Deutschland steht im EM-Halbfinale und das Viertelfinal-Spiel gegen die Italiener war einfach grandios. Das muss jeder zugeben, ob Österreicher, Schweizer, Deutscher… oder eben Italiener. Und dieses grandiose Spiel, das habe ich im Wesentlichen verschlafen. Ich kann es noch immer nicht fassen. Es ist mir wirklich passiert!

Laufen vs. Radfahren

Und das Schlimme: Ich hätte es verhindern können. Denn eigentlich war klar, dass ich am Abend nach einer 100km-Tour müde sein würde. Sehr müde. Trotzdem schaffe ich es immer wieder, einfach auszublenden, dass Radfahren nicht dasselbe ist wie laufen. Wenn ich laufen will, gehe ich laufen. Da muss ich über nichts weiter nachdenken. Klamotten an und los. Spätestens eine Stunde später bin ich ohnehin wieder Zuhause, weil ich zurzeit meist keine Lust habe, viel länger unterwegs zu sein. Aber wer geht schon für nur eine Stunde Radfahren? Richtig, niemand. Auch ich nicht. Und deswegen muss ich ordentlich essen, bevor ich losfahre, damit ich nicht schon nach anderthalb Stunden völlig entkräftet von Pizza träume.

Perfekte Vorbereitung vs. Schmerzen

Dieses Mal aber wollte ich alles richtig machen. Mein Freund hatte eine 100km-Runde geplant und ich wollte nicht schon nach kurzer Zeit schlapp machen. Also habe ich 10 Minuten vor Abfahrt ein halbes Brötchen, Müsli und eine Banane gegessen. Wenn man bedenkt, dass wir keine zwei Stunden zuvor gefrühstückt hatten, war ich also energietechnisch perfekt vorbereitet!

Zunächst war ich ziemlich stolz auf mich. Ich war mir sicher, mit dieser 1a-Planung die 100km ohne Hungerast im Windschatten locker wegtreten zu können. Aber die Wahrheit holte mich ziemlich schnell ein: Schon bei Kilometer 25 zogen die Schmerzen von meinem blockierten ISG-Gelenk bis in den Oberschenkel. Ja, verdammt, hätte ich mir nicht denken können, dass man mit so nem Mist nicht Radfahren sollte? Natürlich hätte ich das! Aber wenn ich Radfahren will, dann setzt die Vernunft aus. Immer wieder. Und deshalb bin ich auch nicht bei Kilometer 50 in Emden in den Zug gestiegen, sondern einfach weitergefahren – und das recht fix (Windschatten eben! ;-). Bis Kilometer 80. Da ging mir dann auf, dass ich meinen Körper vielleicht noch nicht auf ein Level trainiert habe, das ihn 100km einfach wegstecken lässt. Jedenfalls waren die letzten 20km ein Desaster und bei Ankunft Zuhause war ich am Ende. Frei nach dem Motto: Nichts geht mehr. Das Abendessen habe ich anschließend noch überstanden. Aber Deutschland musste später bis zum verschossenen Elfmeter von Schweini im Wesentlichen ohne mich spielen, weil mein Körper schlafen wollte. Für das Endspiel Deutschland gegen Wales erteile ich mir hiermit öffentlich ein Radverbot! ;-)

Ein Beitrag von:
Maike Poppinga
Mit Anfang 20 bin ich von der Leichtathletik zum Triathlon gekommen. Vom Laufen auch zum Schwimmen und Radfahren. Während das Radfahren für mich zunächst einfach nur „dazu gehörte“, bin ich seit etwa drei Jahren mit großer Begeisterung auf dem Rennrad unterwegs. Am liebsten bei schönem Wetter und einer Steigung von 6-7%. Für mehr bin ich als Flachlandtirolerin von der ostfriesischen Nordseeküste einfach nicht gemacht.
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