Power2max Campagnolo Type S
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Power2max Type S Campagnolo 2015

Power2max Campagnolo unboxingÜber Leistungsmessung und den Grundgedanken dazu hat Lutz schon ausführlich geschrieben. Während für Innenlagerstandards wie etwa von Shimano und SRAM unzählige Möglichkeiten und verschiedenste Kurbeln zur Verfügung stehen, etwa von ROTOR, stößt man auf kleinere Probleme, wenn man mit dem Campagnolo Ultra Torque System ein kurbelbasiertes Leistungsmessgerät am Rad haben möchte. Dies liegt daran, dass bei Campagnolo Ultra-Torque Kurbeln die Lager auf den Halbachsen sitzen und nicht in den Lagerschalen am Rahmen. Power2max bietet Powermeter-Optionen für dieses System an, etwa den power2max Type S Campagnolo 2015. Dabei können neue Kettenblätter sowie das notwendige Montagewerkzeug gleich mitbestellt werden. Achtung: Das Montagewerkzeug unterscheidet sich etwa von der Version für Rotor-Kurbeln!
Jedenfalls im Lieferumfang enthalten ist die Kurbel samt Lager, der dazu passende power2max, eine Positionierungsfeder und eine Batterie CR2450.

Spezielle Kurbelarme des Power2max Type S Campagnolo 2015

Power2max Campagnolo LieferumfangBei den höheren Campagnolo-Gruppen (bei SuperRecord, Record und Chours, optional bei Athena) sind die Kurbelarme inklusive der Aufnahme für die Kettenblätter komplett aus Carbon und ein nachträglicher Tausch der auch als Spider bezeichneten Aufnahme ist nicht möglich. Für power2max hat Campagnolo den rechten Kurbelarm etwas anders gefertigt und statt des fixen Spiders ein kleines Loch im Kurbelarm gelassen und auf der Halbachse ein Gewinde gefräst. So lässt sich der power2max Type S Campagnolo 2015 an der Kurbel montieren. Die Bezeichnung Campagnolo 2015 weißt darauf hin, dass der Spider den doppelten Lochkreis-Standard von 112 und 145 mm besitzt, der 2015 von Campagnolo eingeführt wurde. Daneben ist aktuell auch noch die “alte” Version als Type S Campagnolo 11 Speed verfügbar.
Bei der neuesten Version NG bzw. NGeco des power2max ist nur noch der doppelte Lochkreis im Sortiment. Die Montage sollte hier aber gleich erfolgen wie beim Type S.

Montage des Power2max Campagnolo am Kurbelarm

Power2max Campagnolo MontagewerkzeugIm Paket von power2max ist der linke Kurbelarm bereits fertig zum Einbau, am rechten Kurbelarm sind noch Vorarbeiten notwendig. Vor Beginn der Arbeiten kann man bei einem neuen Rahmen schon mal die entsprechenden Campagnolo Lagerschalen montieren (einschrauben oder pressen) oder bei einem schon fertig aufgebauten Rad, die bisher verwendete Kurbel ausbauen.
Am power2max können bereits die Kettenblätter montiert werden. Ein kleiner Pfeil weist auf die Position der Kurbel hin. Zuerst muss klarerweise das große Kettenblatt montiert werden, dann das kleine.
Power2max Campagnolo linker KurbelarmZur Montage muss man nun auf den rechten Kurbelarm zuerst den Spider aufstecken und diesen mit dem Lockring fixieren. Der Lockring ist nicht symmetrisch, und mangels Hinweisen in der Bedienungsanleitung ist man gezwungen die richtige Richtung selbst herauszufinden. Der Mechaniker meines Vertrauens war übereinstimmend der Meinung, dass die Seite mit dem größeren Außendurchmesser zum Spider gewandt sein sollte. Am besten spannt man das mitgelieferte Montagewerkzeug dazu in einen Schraubstock ein und zieht den Lockring so fest. Etwas Schraubensicherung erhöht den Halt. Danach muss noch das Lager auf die Kurbel gepresst werden. Das Werkzeug dafür haben wohl die wenigsten zu Hause, aber der Mechaniker des Vertrauens hilft hier sicher gerne.

Einsetzen und Festziehen der Kurbel

Power2max Campagnolo PositionierungsfederNun wird die Kurbel grundsätzlich gleich wie die normale Ultra-Torque Kurbel eingebaut (dazu gibt es bereits einen Blogbeitrag). Doch davor sollte man bereits die neue Positionierungsfeder auf die Lagerschalen setzen, aber nicht an diesen Einhängen. Ein nachträgliches Einsetzen erweist sich als unmöglich, der der power2max auch nahe am Innenlager deutlich dicker ist als die originale Kurbel. Nachdem die Kurbel eingesetzt ist, kommt das kleine Loch im Kurbelarm ins Spiel. Durch dieses Loch kann man mit einem Schraubenzieher oder kleinen Haken die Positionierungsfeder in den Lagerschalen einhängen. Unbedingt sollte man darauf achten, die mitgelieferte Positionierungsfeder zuverwenden, da deren Krümmung am Ende etwas kleiner ausfällt und wohl dadurch genau zur Position des Lochs im Kurbelarm passt.
Power2max Campagnolo Positionierungsfeder einhängenDanach kann man wie gewohnt links den originalen Federring und den neuen linken Kurbelarm einsetzen und mit der Innensechskantschraube die ganze Kurbelgarnitur festziehen. Durch die etwas andere Bauweise der power2max Type S Campagnolo 2015 Kurbel kann es sein, dass der Umwerfer nachjustiert werden muss, um bestmögliches Schaltverhalten zu erhalten.

Batterie einsetzen

Um die Batterie einsetzen zu können, müssen zuerst zwei kleine Gummistopfen auf der Innenseite des power2max entfernt werden und dann mit einem kleinen Schraubenzieher die darunterliegenden Schrauben gelöst werden. Der Batteriedeckel und die Gummidichtung darunter können dann einfach abgezogen werden und die Batterie eingesetzt werden. Beim Verschließen des Batteriefaches ist es am einfachsten zuerst den Deckel etwas festzuziehen, so dass noch ein kleiner Spalt bleibt. In diesen Spalt gibt man dann die Gummidichtung und zieht die Schrauben endgültig fest (mit 0,15 Nm gemäß Bedienungsanleitung).

Verbindung mit dem Garmin Edge oder anderen Radcomputern

Bevor es los geht sollte man noch Pedale an die Kurbel schrauben und den ANT+-fähigen Radcomputer (etwa einen Garmin Edge oder einen Wahoo Elemnt) mit dem power2max Type S Campagnolo 2015 verbinden. In den Einstellungen wählt man bei Sensoren Leistungsmesser aus und dreht dann die Kurbel einmal. Dazu sollte man sich noch ein Feld mit den Leistungsdaten (zB Mittel über 3 Sekunden) am Radcomputer anzeigen lassen.

Nutzen des Leistungsmessers

Wozu verwende ich den Leistungsmesser? Beim King of the Lake hat er mir geholfen, über die ganze Runde um den Attersee meine Leistung konstant zu halten. Beim Ötztaler Radmarathon 2017 hatte ich den power2max leider noch nicht am Rad, aber hoffentlich hilft er mir im Training und Rennen bei einem nächsten Start (eventuell schon 2018 im Rahmen unserer Reise). Jedenfalls hoffe ich in der nächsten Saison meine Leistung bei Bergintervallen besser vergleichen zu können und Alpenpässe (wie etwa auf unserer Transalp von Sonthofen nach Verona) ganz gleichmäßig fahren zu können. Neben einer FTP-Bestimmung steht vielleicht auch ein Leistungstest im Rahmen unserer Gran Canaria-Reisen auf dem Programm, das alles steht aber noch in den Sternen.

Ein Beitrag von:
Roland Wagner
Bergaffiner Österreicher, der gerne schnell Rad fährt, aber gerne einfach nur genießt - sowohl beim Radeln als auch beim Essen. Am liebsten in den hohen Bergen, aber mit wenig Verkehr. Daher oft auch in der Vor- und Nachsaison unterwegs. Sehr gerne aber auch im heimatlichen Mühlviertel.
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