Kärnten Radmarathon – im Renntempo über die Nockalmstraße
Zum mittlerweile 8. Mal fand am 3. Juli 2016 der Kärnten Radmarathon in Bad Kleinkirchheim statt. Die Veranstaltung des ARBÖ ASKÖ RC Feld am See ist in den letzten Jahren kontinuierlich gewachsen und mittlerweile nehmen mehr als 1000 Teilnehmer die beiden Runden in den Nockbergen unter die Räder. Die kurze Zwei-Seen-Runde führt von Bad Kleinkirchheim über die Prekova und Klösterle zum Afritzer See und zum Feldsee und schließlich bergauf zurück nach Bad Kleinkirchheim. Auf der langen Nockalmrunde müssen gleich nach dem Start die Antstiege auf die Schiestelscharte und auf die Eisenthalhöhe auf der Nockalmstraße bezwungen werden. Danach folgt eine lange abfallende Passage bis zum Millstätter See und der gleiche Schlussanstieg wie auf der kurzen Runde von Radenthein nach Bad Kleinkirchheim. Insgesamt sind auf der Nockalmrunde 2150 Hm auf 106 km zu bewältigen.
Vorbereitung auf den Kärnten Radmarathon?
Meine Teilnahme am Kärnten Radmarathon 2016 stand schon früh im Jahr fest, da mich Lorraine gefragt hat, ob ich auch beim Heimrennen ihres Vereins mitfahren möchte. Da ich in der Woche vor dem Rennen jedoch auf einer geführten Reise als Guide unterwegs war, ließ meine Vorbereitung sehr zu wünschen übrig. Im Klartext heißt das, dass ich für eine eigene gute Zeit schlicht zu viel gefahren bin. Der Plan war das aber ohnehin von vorneherein nicht.
Das Rennen – der frühe Vogel…
Der Startschuss fällt bereits um 7.30 Uhr, damit eine Komplettsperre der Nockalmstraße gewährleistet werden kann. Für uns heißt das bereits früh aufstehen und gegen 6.30 Uhr die Startnummer abholen. Dank früher Nennung darf ich in den ersten Startblock. Der Himmel ist wolkenverhangen und es ist kühl. Die Straße trocknet langsam auf. Pünktlich geht es los und nach wenigen hundert Metern öffnet der Himmel seine Schleusen. So schnell war ich noch selten komplett durchnässt. Vor der Abfahrt nach Patergassen kann ich sogar kurz die Führung des Feldes übernehmen, denn irgendwie will keiner so recht für Tempo sorgen. Zur Mautstelle der Nockalmstraße hin trocknet es zumindest von oben wieder auf und gemeinsam mit Lorraine fahre ich ein zügiges, aber nicht zu schnelles Tempo.
Bergauf in die Nockberge …
Gleichmäßig schrauben wir uns bei immer kühleren Temperaturen nach oben. Die Stimmungen durch die herumziehenden Wolken wirken für mich heute noch besonderer als sonst. Kehre um Kehre wird zurückgelegt und bald erreichen wir die erste Labestelle auf der Schiestelscharte. Nur kurz eine Flasche auffüllen und weiter. Die Weidereoste in der Abfahrt bergen bei Nässe zusätzliches Gefahrenpotential, daher wird entsprechend vorsichtig gefahren. Viel zu schnell sind wir ausgekühlt und unten am Beginn des Anstieges zu Eisenthalhöhe, wo der Nockalm-König gekürt wird.
Das Feld ist zersplittert und schnell gewinnen wir wieder an Höhe. Ganz oben empfängt uns nicht nur der Tour-Teufel Didi Senft an der nächsten Labestation, sondern auch eisiger Gegenwind. Mein Garmin zeigt nur noch 3.6°C und zudem hat wieder etwas Regen eingesetzt. In der Abfahrt über Innerkrems bis Kremsbrücke fahren wir wieder vorsichtig, auch wenn die flüssigen Kurvenkombinationen hier hohes Tempo zulassen.
… und wieder bergab
Im Liesertal ist es wieder etwas wärmer und ich spanne mich vor die Gruppe, die sich in der Abfahrt gebildet hat. Bald sammeln wir weitere Fahrer ein, doch keiner will so richtig Führungsarbeit leisten. Zu viert wechseln wir uns im Wind ab und sind bald in Seeboden am Millstätter See. Entlang des Sees erwischtt uns der nächste kräftige Regenschauer und die letzte Labestation lassen alle rechts liegen. Am Ostende des Sees in Döbriach steigt unsere Strecke wieder leicht an. Langsam werden die Beine müde. Ab Radenthein folgt der Schlussanstieg, wo nochmal die letzten Körner auf knapp 7 km verpulvert werden. Bei der Ortstafel Bad Kleinkirchheim ist es noch nicht ganz geschafft und auf Grund des Wetters fällt leider auch die jubelnde Menge kleiner aus als erhofft. Gemeinsam mit Lorraine, die heute schnellste Dame ist, überquere ich nach 3:31h die Ziellinie.
Der Abschluss: Römertherme und Siegerehrung
Wenig nach unserer Zieldurchfahrt beginnt es wieder zu schütten und wir flüchten rasch unter die warme Dusche der Römertherme direkt beim Zielgelände. Im Nenngeld ist eine Stunde Eintritt in der Therme inkludiert, also ist es für viele nicht nur mit schnell abduschen getan, sondern auch der Saunabereich erfreut sich angesichts der Temperaturen wohl großer Bliebtheit. Auf der anderen Seite des Ziels bei der Kaiserburgbahn ist ein großes Festzelt aufgestellt, das sich nach und nach füllt. Die Essensgutscheine des Starterpakets wollen eingelöst werden und außerdem sollen die Sieger würdig geehrt werden. Zügig werden die Preisträger der verschiedenen Klassen aufs Stockerl gebeten. Als Abschluss folgt noch eine Verlosung mit Preisen, die sich sehen lassen können. Bald danach leert sich das Zelt und die fleißigen Helfer machen sich an die Abbauarbeit.
Fazit zum Kärnten Radmarathon
Trotz des schlechten Wetters war der Kärnten Radmarathon eine Reise wert. Ich habe an diesem Sonntag eine große, aber dennoch familiäre Veranstaltung mit einer sehr selektiven Route kennengelernt. Dass sich nach wenigen Kilometern bereits das Feld zerteilt, finde ich sehr positiv. Die Nockalm-Straße lässt sich autofrei noch mehr genießen als sonst und die Ausblicke sind auch an wolkenverhangenen Tagen einmalig. Mir hats Spaß gemacht und ich komme sicher wieder.
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