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Versicherung für Radfahrer

Versicherung für Radfahrer – einige werden sich denken, was hat dieses Thema hier verloren? Nun ja, in einem anderen Beitrag hatten wir ja bereits das Thema Sicherheit beim Radfahren angeschnitten. Wie wir alle wissen, Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Das ist völlig klar. Aber es kann immer etwas passieren. Eine kurze Unachtsamkeit genügt, schon ist ein Malheur passiert. Aber keine Sorge, ich fasse mich kurz und versuche, nur die für uns als Radfahrer relevanten Themen abzudecken. Es gäbe noch viele Versicherungen mehr, aber das betrifft uns dann eher als Hausbesitzer, Wohnungsmieter etc. Das ist nicht Sinn und Zweck dieses Beitrages.

von Xandi, Pinzgauer Versicherungsmakler e.U.

Versicherung – das Minimum

Eine Versicherung für Radfahrer, die aus meiner Sicht absolut unverzichtbar ist, ist die Privat- und Sporthaftpflichtversicherung. Denn wenn ich jemandem Schaden zufüge, egal ob es jetzt „nur“ Sachschaden oder auch ein Personenschaden, bin ich dafür verantwortlich, für diesen Schaden geradezustehen. Wenn ich beispielsweise an einem Sturz eines Radkollegen die Schuld trage, weil ich ihm in die Spur gefahren bin oder Ähnliches, bin ich für die Folgen verantwortlich. Ich will hier nicht den Teufel an die Wand malen, aber sollte es zu schweren Verletzungen kommen, finde ich es nur fair, dass der Leidtragende zumindest finanziell entschädigt wird. Und wenn ich selbst kein Geld dafür habe, bekommt der Verletzte weniger. Das ist nicht seine Schuld. Für solche Fälle ist eben die Haftpflichtversicherung da. Sie befriedigt gerechtfertigte Ansprüche und wehrt unberechtigte ab. Sollte mir also ein Autofahrer beispielsweise ungerechtfertigterweise die Beschädigung seiner Motorhaube vorwerfen, kann ich mich mit der Haftpflichtversicherung vor diesen Anschuldigungen wehren.
Auch wenn man jetzt gewisse Risiken selbst tragen will und nicht absichern möchte, die Haftpflichtversicherung gehört zum Grundinventar, denn hier geht es nicht um meine eigenen Schäden, sondern hier geht es um Schäden, die ich anderen zufüge. Und es gibt Fälle, wo Leute durch die Privathaftpflichtversicherung vor dem finanziellen Ruin bewahrt wurden, weil die finanziellen Folgen eines Schadens das Vermögen bei Weitem überstiegen hätten.

Unfallversicherung

Eine weitere wichtige Versicherung für Radfahrer ist die Unfallversicherung. Wir wissen alle, dass wir im Alltag Unfälle erleiden können, dafür muss ich nicht mal aufs Rad steigen. Diese Unfälle können je nach Schwere auch finanzielle Folgen haben.
Die Grundidee der Unfallversicherung ist, dass ich nach schweren Unfällen, wo ich mit dauerhaften körperlichen Einschränkungen leben muss, zumindest die finanziellen Möglichkeiten habe, notwendige Maßnahmen zu setzen. Muss ich nach einem Unfall meinen Heim umbauen lassen oder spezielle Adaptierungen an meinem Auto machen lassen? Mit der Unfallversicherung kann ich mir das dank der Auszahlung des Geldes leisten. Oder es entstehen mir nach einem Unfall Kosten für die Bergung, den Transport ins Krankenhaus oder Ähnliches. Auch dieses Kosten kann ich in der Unfallversicherung absichern. Möchte ich nach einem Unfall die finanziellen Mittel haben, um mir die bestmögliche medizinische und therapeutische Versorgung leisten zu können? Auch das kann ich mit der Unfallversicherung regeln. Ob ich jetzt dringend Geld für kleine Verletzungen haben möchte oder ob ich hier nur die schwereren Risiken abgesichert haben möchte, ist eine Geschmacks- und Geldfrage. Es gibt Unfallversicherungen, die leisten auch eine Pauschale bei Knochenbrüchen oder offenen Wunden, zusätzlich zu den fahrrad_versicherung_3sowieso schon versicherten Leistungen. Das kostet einen zusätzlichen Beitrag und ist aus meiner persönlichen Sicht nicht notwendig. Wenn das jemand haben will, bitte gerne, kein Thema, aber ich habe für mich selbst entschieden, dass ich so eine Leistung nicht benötige.
Die Unfallversicherung ist aus meiner Sicht zwar kein „Muss“, aber ein „Soll“. Und diese Versicherung für Radfahrer kann ich individuell an meine Bedürfnisse anpassen. Von einer reinen Fahrradunfallversicherung würde ich abraten, denn wenn ich schon eine Unfallversicherung habe, möchte ich in allen Lebenssituationen abgesichert sein.

Reiseversicherung

Bin ich viel mit dem Rad auf Reisen? Wenn ja, gibt es Reiseversicherungen. Hier kann ich reine Stornoversicherungen abschließen, also wenn ich aus bestimmten Gründen die Reise stornieren muss, wird mir das Geld dafür ersetzt. Ich kann den Deckungsumfang aber auch ausweiten auf Leistungen bei Krankheit und Unfall während der Reise inkl. Rückholung in die Heimat bei schweren Fällen. Hier kann es aber durchaus sein, dass man diese Leistungen schon in einer anderen Versicherung oder über die Kreditkarte abgedeckt hat.
Ob ich jetzt die Reiseversicherung abschließe oder nicht, und wenn ja, mit welchem Umfang, ist eine Geschmackssache. Die Behandlungskosten und die eventuelle Rückholung hätte ich persönlich gerne abgesichert, aber wie gesagt, das kann ich auch anders regeln, das muss nicht zwingend über eine Reiseversicherung erfolgen.

Fahrradversicherung

Und man kann auch sein Fahrrad selbst versichern. Hier gibt es inzwischen viele Möglichkeiten. Einerseits kann man das Fahrrad im Rahmen seiner Hausrat- bzw. Haushaltsversicherung mitversichern, andererseits ist inzwischen auch eine Absicherung nur fürs Fahrrad solo denkbar. Bei Einschluss in die Hausrat- bzw. Haushaltsversicherung ist das Fahrrad meist nur in der Wohnung bzw. im Keller oder abgesperrt vorm Haus versichert. Einige Versicherungsgesellschaften bieten auch Versicherungsschutz außerhalb des Hauses, auf Reisen etc. an, hier kann keine allgemeine Aussage getroffen werden, dazu muss man sich immer den Versicherungsvertrag ansehen. Es gibt sogar Versicherungen, die das Fahrrad im Rahmen der Hausratversicherung kaskoversichern, also auch bei Sturz, Vandalismus und Ähnlichem. Das machen aber nicht viele, auch hier lohnt sich ein Vergleich.
Und wenn man jetzt die Fahrradversicherung solo wählt, gibt es auch viele verschiedene Möglichkeiten, von der reinen Diebstahlversicherung bis zur ausgewachsenen Vollkasko, die jener für Autos sehr ähnlich ist. Auch hier gibt es aber viele Unterschiede. Einerseits die verschiedenen Höchstgrenzen, andererseits die Selbstbehalte und auch noch die verschiedenen Deckungen. Denn meistens ist beispielsweise die Teilnahme an Radmarathons und Jedermannrennen ausgeschlossen. Aber auch hier gibt es den einen oder anderen Versicherer, der gegen einen Prämienzuschlag Ausnahmen macht. Dann ist sogar der Diebstahl bei Triathlonrennen mitversichert, wenn das unversperrte Fahrrad aus der bewachten Wechselzone entwendet wird. Üblicherweise ist der Diebstahl ja nur versichert, wenn das Fahrrad versperrt ist oder in einem versperrten Raum untergebracht wird, zu dem nur eine begrenzte Anzahl von Menschen Zugang hat.

Da sich in diesem Fall mein Hobby und mein Beruf treffen, habe ich mir hier sehr viel Expertise angeeignet. Generell gilt aber gesagt, dass man sich wohl besser mit einem Fachmann die Sachlage anschaut und dann entscheidet.

Alexander Trauner
Pinzgauer Versicherungsmakler
Ing. Alexander Trauner
Fichtenweg 5
5671 Bruck / Großglocknerstraße
https://www.pinzgauer.versicherung/

Ein Beitrag von:
Alexander Trauner
Gemütlicher Österreicher, aufgewachsen in der rauhen Gegend am Fuße der Großglockner Hochalpenstraße, wohnhaft in Salzburg. Früher nur Passivsportler, dann 2008 dank großer Klappe zum Radfahren gestoßen, 2009 mein erstes Rennrad gekauft und seither gerne im gemäßigten Tempo in der Gegend unterwegs.
1 Kommentar
  1. Niklas sagte:

    Eine sehr gute Auflistung der Versicherungen. Das wird sicherlich einigen ein ganzes Stück weiterhelfen, denn in diesem Bereich kommen ja doch immer wieder Fragen auf.

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