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Was ein Fahrrad-Fan von einem Laien lernen kann

Unser Reiseteilnehmer Alex hat auch beruflich mit Fahrrädern zu tun, er ist Pressesprecher für den Verband der Sportindustrie in Österreich. Silva, Grünschnabel in der Fahrradszene, hat Alex auf die Fahrradmesse in Wels begleitet. Dabei hat sie eine Sichtweise auf die Fachmesse gehabt, die sie uns „Fahrrad-Freaks“ nicht vorenthalten möchte.

Was sind die Fahrrad-Trends für 2019? Welche Entwicklungen sind am Markt besonders spürbar? Und worauf setzen die Hersteller für kommende Saison? Auf den Fahrrad Ordertagen in Wels, der größten österreichischen Fahrradmesse, bleibt keine dieser Fragen offen. Doch wie erlebt ein Laie einen solchen Branchentreff? Was fällt jemandem auf, der ein kompletter Neuling auf dem Gebiet ist?

Genau das bin ich – in meinem Fahrradkeller in Wien steht ein altes Stadtrad, das ich im Kellerabteil meiner alten Wohnung gefunden habe und mir ein Freund fahrtüchtig gemacht hat. Dabei handelt es sich noch nicht einmal um eins der hippen 80er Jahre Rennräder, die die Jugend in Wien aufpoliert und mit Stolz durch die Straßen fährt. Was habe ich mir also von einer Messe erwartet, bei denen Aussteller ihre Fahrradneuheiten präsentieren und Händler ihre Bestellung abgeben? In meiner Vorstellung sieht ein Fahrrad wie das andere aus und eingefleischte Vertriebler plaudern mit den Ausstellern, die gar keine Lust mehr auf Reden haben. Doch was mich tatsächlich in der Messehalle in Wels erwartet hat, war etwas ganz Anderes.

Schon beim Eintreten in die Halle wurden all meine Erwartungen über den Haufen geworfen. Gleich beim Eingang sitzt ein Sportler auf einem Gerät und lässt sich mittels Bikefitting sein Rennrad optimal auf seinen Körper zuschneiden. Doch es geht auch einfacher: Bei einem anderen Stand habe ich mich 10 Sekunden auf einen Hocker gesetzt, der den Abstand meiner Gesäßknochen ausgemessen hat. Daraufhin wurde mir direkt die richtige Sattelgröße empfohlen. Am meisten hat mich aber überrascht, dass fast 70% der ausgestellten Modelle E-Bikes waren – und selbst auf dem Zubehörmarkt war alles auf das motorisierte Fahren abgestimmt. Die Vorstellung, dass nur die Generation Babyboomer auf solchen Fahrrädern sitzt und entspannt zum nächsten Biergarten fährt, ist also längst überholt. E-Mountainbikes sehen nicht nur gut aus, sondern haben eine Federung, bei der selbst ich als Laie in Staunen komme. Motorisierte Klappfahrräder machen den Alltag in der Stadt so einfach wie nie zuvor und E-Lastenfahrräder lassen sich trotz der Länge mit einem Ladegewicht von bis zu 100kg entspannt über das Gelände fahren. Dadurch wird ein Auto fast unnötig. Selbst bei den Materialien – ob Carbon, Holz oder Bambus – nimmt die Kreativität kein Ende. Und auch für mich als Nicht-Profi ist das passende Zubehör dabei: Mit neuartigen ABS-Systemen oder Fahrradhelmen mit integriertem Lenker wird das Fahren für mich so sicher wie es nur geht.

Welche fünf Trends ich für meinen Alltag – und das Gespräch mit Fahrradliebhabern – mitnehme, werden gut in diesem Video zusammengefasst:

Am Ende des Tages, immer noch fasziniert von der Produktvielfalt, hätte ich mir fast sogar gewünscht am nächsten Tag wieder herzukommen und die ganzen Modelle Probe zu fahren. Vielleicht ist es manchmal auch für einen Experten gar nicht so schlecht mit den Augen eines Laien die Trends von morgen zu betrachten. Auf den Fahrrad Ordertagen war die Motivation angetrieben durch die Innovationen so deutlich spürbar und mitreißend, dass man gar nicht weiß wo man als nächsten hinschauen soll. Die Vielfalt an verschiedenen Modellen und Materialien verdient es, dass man sie mit den Augen eines Laien betrachtet. Nur so kann man in Gänze aufnehmen, wie spannend die derzeitigen Entwicklungen auf dem Fahrradmarkt sind. Da hat man keine Chance die Messe zu verlassen ohne sich ein neues Fahrrad kaufen zu wollen.

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Ein Beitrag von:
Silvia
Silvia ist eine unserer Gastbloggerinnen.
4 Kommentare
  1. Johannes sagte:

    Hallo Silva! Mein Bruder zieht im Januar 2019 nach Wien. Weil er am liebsten mit dem Rad unterwegs ist, wollte ich ihm zu Weihnachten ein Stadtrad schenken, um seine neue Heimat besser kennenzulernen. Da es auch stylish sein soll, hab ich mit Interesse deinen Artikel gelesen. Danke!

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  2. Ferdinand sagte:

    Ich bin zwar kein Fahrrad Profi. Aber ich wünschte, ich könnte mir auch einmal so ein tolles Rad leisten. Das muss ein ganz anderes Fahrgefühl sein.

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  3. finn sagte:

    Man braucht ja nicht der Größte zu sein, um sich die Welt zu entdecken! Mit motorisierten Klappfahrrädern kommen meine Kollegen zur Arbeit gern. Es ist eine echte Bequemlichkeit für den angestrengten Alltag! Ich habe aber mit meiner Freundin eine Stadtrundreise in Wien für den Urlaub geplant. Ich hoffe, die Bikes sollen uns viel Zeit und Kraft sparen. Wenn es noch Freizeit bleibt, können auch die Umgebungen besichtigt werden. Die E-Mountainbikes haben wir den nächsten Urlaub gelassen.

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  4. Florian sagte:

    Interessant zu lesen, dass 70 % der ausgestellten Modelle E-Bikes waren. Das wird definitiv etwas über die Zukunft von Fahrräder sagen. Schade, dass ich dieses Jahr die Messe verpasst habe! Hoffentlich werde ich an dem nächsten Termin teilnehmen! Danke für den Beitrag, sehr interessant!

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