Espresso & Rennrad – Eleganz trifft Eleganz
Haie! Sehr oft muss ich beim Rennradfahren an Haie denken. Nicht weil ein Fehler beim Tauchen ähnlich katastrophal enden kann wie beim Rennradfahren. Eher wegen der Eleganz. Immer wieder kommt mir beim Dahingleiten auf glattem Asphalt der Hai in den Sinn. Nur die Kette gibt ein leises Säuseln von sich, vielleicht noch der Wind… ansonsten Stille. Ähnlich ist es beim Tauchen. Man hört nichts als seinen Atem, der in Luftblasen gen Wasseroberfläche blubbert während einige wunderschöne Grauhaie anmutig, nur mit kleinsten, feinen Bewegungen um einen herum kreisen. Grandios! Aber ich schweife ab, bevor ich eigentlich begonnen habe. Wo war ich gleich? Ach ja. Bei der Eleganz von Espressomaschinen.
Stehe ich vor meiner Kaffemaschine, einer italienischen Siebträgermaschine der Firma Bezzera aus Mailand oder sehe ich irgend eine der grösseren, blank polierten Geräte in einer italienischen Bar, komme ich ebenfalls gleich ins Schwärmen. Delonghi, Electra, Bezzera, ECM, Marzocco, Faema, Mazzer… Sie sehen für mich einfach toll aus. Edel und voll Eleganz.
Dazu kommt, ähnlich wie beim Rennrad die Einfachheit des Geräts. Wenig Elektronik. OK. Schon mehr als bei einem DI2 Renner. Aber irgendwo mit muss der Druck ja aufgebaut und das Wasser erhitzt werden. Ausser einer Heizung und einer Pumpe wird dazu aber nichts benötigt. Dazu solide Messingleitungen, welche dem Druck von 9 Bar locker Stand halten. Metall schraubt sich an Metall, keine billigen Plastikleitungen wie sie in einer der aktuell so modernen Kapselmaschinen verbaut sind.
Die Bohne wird frisch gemahlen um mit dem hohen Druck das Maximum an Essenzen heraus zu holen. Es braucht keine Geschmacksverstärker und Kunstaromen, wie sie den Kaffeeresten in den ökologisch bedenklichen Alukapseln beigemischt werden um eine Pseudo-Créma oder eine Art Kaffeegeschmack zu erreichen. Mahlen, Pressen, Wasserdruck, Fertig.
Schade ist allerdings, dass in vielen Bars nördlich des Alpenkamms wundervolle Maschinen stehen, aus denen leider oft nichts, bzw. schlechter Kaffee herausgeholt wird. Dies liegt oft weniger an den Bohnen aus dem Grosshandel sondern mehr daran, dass die Einstellung, das Zusammenspiel zwischen Mahlgrad, Kaffeemenge und Kaffeebohne nicht stimmt.
Auch hier hängt die Qualität sicher davon ab ob man dies selber gut kann oder ob man den richtigen Mechaniker zur Hand hat. Wie so oft im Rennradbereich auch, scheint es hier ein wenig daran zu hapern.
Erstaunlich ist, dass es südlich des Alpenkamms selten vorkommt, dass ich einen schlechten Kaffee serviert bekomme. Vielleicht wird dort tatsächlich besser darauf geachtet. Vielleicht stimmt mich die Sonne und der azurblaue Himmel aber auch einfach nur etwas gnädiger.
Gerade für mich, viel in Italien Rennrad fahrend, gehört ein guter Espresso einfach dazu. Klar. Koffein als Wachmacher ist das Eine. Vor allem aber der Geschmack, das Ambiente einer kleinen Bar im ligurischen Hinterland, Sonne, das ist Urlaub und Genuss pur.
Von daher erfreue ich mich immer wieder an der Optik und den Fertigkeiten meiner Siebträgermaschine und an meinen Rennrädern.
Letztens fand ich im Internet einen Webauftritt von Rennradfahrern ganz in meiner Nähe. Deren (CYCLELIFE BLOG) Slogan: „Wir sind sportbegeisterte Jungs vom Bodensee die leidenschaftlich gern Rennrad fahren mit einem einem Fokus auf Erlebnis, Landschaft, Espresso.“ Hat mir sehr gefallen. Scheinbar bin ich mit dem Geschmack an dieser Kombination nicht alleine unterwegs.
Lutz, so eine Bezzera Mitica Top ist einfach nur geil. Steht bei mir auch in der Küche. Hihihi
Aha, dann sollte ich die wohl definitiv in die engere Wahl nehmen.
Schönen Wochenstart mit einem guten Espresso!
Ja. Ist ne schöne Maschine.
Wenn wenig Platz ist, gibt es auch noch eine schmalere Bezzera.
Die hat jedoch keine so leise Pumpe drin. Das ist schon sehr angenehm mit der Rotationspumpe in meiner (Statt der meist in nicht Gastro-Modellen verbauten, lauteren Vibrationspumpe).