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Cycling Adventures in Corona-Zeiten

Mehrfach wurden wir in den letzten Tagen von Freunden oder treuen Kunden angefragt, wie es uns und Cycling Adventures geht, was die unumgänglichen Reiseabsagen wirtschaftlich für uns bedeuten und wie es weiter geht.

Aktuell erleben wir alle auf der Welt eine sehr intensive, oftmals auch bedrohlich wirkende Zeit, sei es gesundheitlich, seien es wirtschaftliche Existenzängste oder die Angst vor der Einschränkung unserer Freiheiten.
Auch die täglich, manchmal stündlich wechselnden Rahmenbedingungen, Gesetze oder Informationen können aufs Gemüt schlagen.

Für uns bei Cycling Adventures begann das tägliche neu Überlegen und Entscheiden, als es Europa langsam dämmerte, dass da mehr als nur eine kräftigere Grippe angekommen ist.

Anfangs standen die Fragen im Raum, „Bis wann warten, um einzelne Reisen abzusagen? Wann ist es wohl vorbei?“. Nur kurze Zeit später ging es Schlag auf Schlag und letztlich alleine um die Frage, bis zu welchem Monat wir alle Reisen absagen. Aktuell bis Juli – es würde uns aber auch nicht wundern, wenn wir das gesamte Jahr nichts durchführen können.

Was bedeuteten diese Reiseabsagen nun für Cycling Adventures im Umfeld einer um die Existenz bangenden Reisebranche?

Es geht natürlich auch an uns nicht spurlos vorbei. Dennoch sind wir heute froh, dass wir von Beginn an auf ein „organisches Wachstum“ gesetzt haben und nur die Reisen aufgebaut haben, welche wir personell und finanziell in Bezug auf unsere Firmengrösse sicher stemmen konnten. Auch war es uns von Anfang an wichtig, alles mit vorhandenen Eigenmitteln aufzubauen und keinen Cent an Fremdkapital zu benötigen.

Ein weiterer Punkt, welcher uns heute positiv in die Karten spielt, ist, dass wir mit Stessanonda und Cycling Adventures zwei Standbeine haben. Stessaonda bietet an unserem Hauptsitz in Südtirol IT Leistungen an, während die Rennradreisen über unseren Sitz in Oberösterreich abgewickelt werden.

Einerseits bietet uns dies eine perfekte Synergie für unseren Webauftritt. Andererseits ist die IT eine Branche, welche durch die aktuelle Krise weit weniger getroffen ist als die Reisebranche.

Auf diesem Hintergrund kommen wir sicher mit einem blauen Auge durch diese Krise.

Es gibt keine Liquiditätsengpässe, um den Kunden ihre Anzahlungen für ausfallende Reisen oder bei deren Stornierung zurückzuerstatten. Es ist völlig verständlich, wenn jemand bei der aktuellen Situation seine Reise storniert. Niemand kann aktuell absehen, was noch auf uns zukommt, wie die Auswirkungen auf die Arbeitssituation sind und vor allem, auf was wir uns für „Danach“ vorbereiten müssen.

Was uns zu den Zukunftsfragen bringt: „Wie weiter?“, „Was machen wir nach der Krise?“, „Was für Lehren ziehen wir daraus?“

Hauptziel ist es natürlich bei Cycling Adventures mittelfristig weiterzumachen, wie wir begonnen haben. Die Saison begann mit steigenden Buchungszahlen gegenüber den Vorjahren und positiven Rückmeldungen zufriedener Teilnehmer*innen. Das zeigte uns, dass wir auf gutem Weg waren und sind.

Was wir sicher mitnehmen ist, dass der eingeschlagene Weg der Diversifizierung wichtig ist. Auch wenn es sehr viel Aufwand bedeutet, um in zwei Märkten professionelle Dienstleistung aufzubauen und anzubieten.
Man sieht jedoch, dass die heutigen Märkte extrem agil sind, dass jederzeit ein Bereich komplett einbrechen kann. Es muss nicht mal wegen Corona oder anderer Krisen sein. Es reicht, wenn sich das Kundenverhalten ändert oder plötzlich ein neuer Player auf dem globalen Markt mitspielt. In solch einem Fall ist das Geschäftsrisiko, wenn man sich nur auf eine Säule abgestützt hat, recht gross.

Für die direkte Zeit nach der Krise werden wir anhand der dann herrschenden Situation planen. Wir alle sehen es als absolut notwendig, dass Rennradfahren momentan Nebensache ist und sein muss. Jetzt steht die Gesundheit aller im Vordergrund und ein gesellschaftliches, solidarisches Verhalten, um die Krise mit so wenig Schaden wie noch möglich zu überstehen.

Was wir direkt danach anbieten, wird auch davon abhängen, was ihr, unsere Kunden, zu dem Zeitpunkt machen wollt. Daran orientiert werden wir kurzfristig passende Angebote machen.

Unsere Mission ist es, wenn die Zeit wieder reif dafür ist, unserer Leidenschaft Rennradfahren wieder gemeinsam mit Euch nachzugehen.

Ein Beitrag von:
Lutz Goldbecker
Schweizer Deutscher der auch sehr gerne in Italien oder Frankreich Rennrad fährt.
3 Kommentare
  1. Reinhard sagte:

    Liebes Team,

    vielen Dank für euer rationales Statement! Es war für mich keine Frage, eine Wandlung in einen Gutschein klar zu machen! Wir sind zusammen schon so oft rauf und runter gefahren. Und immer wieder geht’s bergauf! Ihr habt mein vollstes Vertrauen, ich sehe euch gut aufgestellt. Das Einlösen des Gutscheins wird was ganz besonderes werden, bestimmt!

    Ich arbeite bei einem großen Gesundheits-Unternehmen. Wir produzieren lebenswichtige Produkte für Diabetiker, Corona-Virus-Tests und Medikamente für Schwerst-Kranke. Wir tun alles, um die Produktion aufrecht zu erhalten. Die Lage draußen ist durchaus dramatisch – insbesondere in Italien. Die Kunden weinen hemmungslos am Telefon.

    Deshalb ist meine Form und Radfahren im Moment völlig nebensächlich. Sport machen halt so, wie es die Regelungen erlauben. Glücklich, wer von zuhause arbeiten kann und hoffentlich auch dort bleibt.

    Ich freue mich darauf, wieder mit euch zu radeln, vielleicht nicht mehr in 2020. Hoffentlich ziehen wir alle die richtigen Lehren aus dieser Krise. Bleibt gesund, passt auf euch auf!

    Sportliche Grüße

    Antworten
    • Lutz sagte:

      Hallo Reinhard

      Vielen Dank für Deine nette und wertschätzende Rückmeldung.

      Ich denke mir, dass Ihr bei Euch in der Firma gerade in der Corona Zeit einiges zu tun habt und wie Du schreibst auch mitbekommt was woanders schon passiert.

      Da ich in einer Einrichtung tätig bin, welche viele Personen aus der Risikogruppe betreut, hoffe ich, dass es nicht ganz so dramatisch wird wie z.B. in Italien.
      Ich glaube jedoch, dass noch ein paar sehr intensive Wochen vor uns liegen. Wir haben jetzt schon eine recht dünne Personaldecke.

      Liebe Grüsse auch an die anderen Mitfahrer*innen. Viel Erfolg im Job und vielleicht 2021 wieder gemeinsam auf dem Rad.
      Bis dahin, lieber Gruss
      Lutz

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