Wie im letzten Jahr durfte ich unsere Einladung zum Arlberg Giro annehmen und so machte ich mich, dieses Mal mit dem Zug, auf den Weg nach Sankt Anton am Arlberg. Mit dem Rad fuhr ich zum Bahnhof, packte es dort in den BikeBag und genoss entspannte 4h Zugfahrt direkt nach Sankt Anton. Die knapp 300 m vom Bahnhof zum Hotel waren schnell zurückgelegt.

Vorprogramm zum Arlberg Giro 2019

Am Freitagabend ging es in kleiner Runde ins Restaurant Museum zu einem ausgezeichneten Abendessen. Einer der anderen Teilnehmer war sogar extra aus England angereist. Am Samstagmorgen nach dem Frühstück trafen wir uns – bei etwas durchwachsenem Wetter – mit Wilma vom Tourismusverband und Sarah, um Leihräder abzuholen. Wir sollten uns selbst ein Bild über die aufkommenden E-MTBs machen. Geführt von Guide Christian ging es eine steile Schotterstraße hinauf – mit Motorunterstützung kein Problem. Oben bei der Putzenalpe kehrten wir kurz ein, um den frischen Almkäse zu verkosten. Die Schotterabfahrt ist natürlich mit einer Asphaltstraße nicht zu vergleichen und erfordert mehr Radbeherrschung und nochmal mehr Konzentration.

Christian führte uns sogar über kurze Stücke Single Trails, wo sich teilweise die Schiebefunktion des E-MTBs bezahlt machte. Zum Mittagessen ging es noch hinauf zur Nessleralpe oberhalb von Pettneu. Den Rückweg absolvierten wir am Radweg unten im Tal, wo sich teilweise die Motorunterstützung schon abschaltete, ob unseres Tempos von über 25 km/h. Am Nachmittag hieß es relaxen und danach die beiden Profi-Kriterien der Damen und Herren anzusehen. Beim Abendessen gesellten sich dann noch weitere Journalisten und Blogger zu unserer Runde, wie etwa der 4. des Ötztalers 2018, Andreas Lenz, und Nina Zoller, eine starke Bergfahrerin aus Graubünden.

Der Radmarathon

Pünktlich zum Sonntag hatte sich wiederum strahlendblauer Himmel und stabiles Sommerwetter angekündigt und so startete ich mit dem ersten Startblock um 7.00 Uhr aus der Fußgängerzone. Nach einer kurzen, etwas hektischen Phase beruhigte sich im Anstieg zum Arlberg alles. Die Abfahrt bis Stuben war schnell hinter uns und ab dort rollten wir durch die neutralisierte Zone. Aufgrund von Baustellen hieß es, dass ein 9,3 km langer Abschnitt in mindestens 14 Minuten absolvierte werden musste. Das Führungsfahrzeug drosselte die Spitze auf etwa 19 Minuten, so dass ich mich am Ende der Neutralisation am Ende der großen Spitzengruppe wiederfand. So folgte ein sehr schneller Abschnitt hinunter bis kurz vor Bludenz und dann hinein ins Montafon. In den steileren Passagen vor Gortiphol ließen Lorraine und ich die Gruppe ziehen und schlugen unser eigenes Tempo an. Schließlich ging es Kehre um Kehre nach oben. Auf der Passhöhe nahm ich Verpflegung auf und gemeinsam fuhren wir das Paznauntal hinaus. Leider sorgten insbesondere Betreuer anderer Radmarathonteilnehmer für mehr Verkehr als notwendig und zusätzlich für gefährliche Situationen als sie unsere Gruppe unbedingt überholen wollten – bei Tempo über 40 km/h im Ortsgebiet. Auch bergauffahrende Ausflügler im oberen Streckenbereich schienen mit der Kombination aus Kehren und entgegenkommenden Radfahrern so ihre Probleme zu haben. Vielleicht wäre eine Verkehrsanhaltung für Bergauffahrende von Ischgl zu Bieler Höhe eine Lösung?

Zum Glück kamen alle gut durch bis hinunter nach Pians. Hier wurde wiederum ein sehr hohes Tempo angeschlagen und wir wollten ohne die Gruppe, etwas gemütlicher das Ziel wieder erreichen. Ausgebremst wurden wir nur durch heftigen Gegenwind. Am Ende stand eine etwas längere Fahrzeit, dafür etwas höhere Wattwerte als im Vorjahr am Garmin. Im Ziel erfuhren wir, dass Nina Zoller und Mathias Nothegger die Sieger der diesjährigen Austragung waren. Mathias fragte mich noch, ob ich mit Patrick Hagenaars und ihm ausrollen wurde. Dankend lehnte ich mit Verweis auf das noch notwendige Auschecken im Hotel ab – die beiden sind einfach wirklich nicht meine Kragenweite. Mit einer langen Heimfahrt endete ein tolles Wochenende am Arlberg.

Ein Beitrag von:
Roland Wagner
Bergaffiner Österreicher, der gerne schnell Rad fährt, aber gerne einfach nur genießt - sowohl beim Radeln als auch beim Essen. Am liebsten in den hohen Bergen, aber mit wenig Verkehr. Daher oft auch in der Vor- und Nachsaison unterwegs. Sehr gerne aber auch im heimatlichen Mühlviertel.
1 Kommentar
  1. Helena sagte:

    Arlberg sieht auf jeden Fall großartig. Ich überlege auch dahin mal mit einem Motorrad oder Elektro-Fahrrad fahren. Es gibt da wirklich schöne steile Schotterstraße für Bikes, auf denen ich noch einmal fahren möchte. Ich bin mir sicher, dass es sich lohnt, ein Wochenende oder Urlaub da zu verbringen.

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