Airstreeem Etappensieger Tubular: Laufradsatz im Test
In Vorbereitung unserer Rennradreisen auf Gran Canaria haben wir mit Airstreeem einen Partner für Leihräder gefunden. Eine gemeinsame Ausfahrt mit Airstreeem-Gründer und -Chef Stefan Probst war die logische Folge. Während einer zweistündigen Runde um den Firmensitz Anthering schlägt mir Stefan vor, dass ich doch das neueste Laufradmodell, die Etappensieger, testen solle. Einige Tage später klingelt der Postbote mit einem großen Paket.
Erste Ausfahrt mit den Airstreeem Etappensieger Laufrädern
Auf dem Testlaufradsatz sind bereits die Schlauchreifen aufgeklebt und die Kassette montiert. In einer eigenen kleinen Box sind die Schnellspanner und Bremsbeläge beigelegt und zwei Laufradtaschen vervollständigen den Inhalt des Pakets. Schnell sind die Airstreeem Etappensieger Laufräder in meinem Rennrad verbaut und die erste Ausfahrt steht bevor. Über mir bestens bekannte Straßen geht es durchs Mühlviertel. Die Laufräder rollen gut und trotz viel Wind merke ich kein Zucken am Lenker, wie ich es bei 50 mm hohen Felgen erwartet hätte. Vielleicht bin ich hier von den technischen Aussagen von Stefan etwas beeinflusst, aber gefühlt sind die Etappensieger fast unempflindlich gegenüber Seitenwind. Es folgten weitere Ausfahrten und der Eindruck bleibt bestehen.
Aufbau der Laufräder
Die Felgen der Airstreeem Etappensieger sind zur Mitte hin stark abgerundet und die Speichen darin eingeklebt. Die schlichten, ruhig laufenden Naben runden das elegante Erscheinungsbild ab. Auf den 50 mm hohen und 24,5 mm breiten Felgen sind Decals angebracht, deren Farbe man als Kunde wählen kann, um die Laufräder perfekt mit dem eigenen Rad abzustimmen. Mein Testlaufradsatz hat neon-gelbe Decals – passend zu meinem Cycling Adventures-Guideoutfit und ein Blickfang, der hoffentlich auch für erhöhte Sichtbarkeit im Straßenverkehr sorgt.
Beim Freilauf lässt sich, wie bei den meisten Herstellern, zwischen Shimano/SRAM und Campagnolo wählen. Die schlanken Schnellspanner weisen eine flache Achse auf – für mich ein Novum. Mit einem Gewicht von 1360 g pro Satz gehören die Etappensieger auch zu den leichteren 50 mm-Laufrädern am Markt.
Bremsverhalten der Airstreeem Etappensieger
Als begeisterter Bergfahrer ist für mich das Bremsverhalten eines Laufradsatzes ein entscheidendes Kriterium. Ich habe in den ersten Wochen des Tests meine roten Campagnolo Carbonbremsbeläge draufgelassen. Die Bremsleistung war da gefühlt etwas schwächer als mit meinen Campagnolo Bora One. Richtig lange, kurvige Abfahrten waren nicht dabei, aber doch ein paar enge Kurven und Kehren auf meinen Hausstrecken durchs Mühlviertel. Für die zweite Hälfte habe ich dann die mitgelieferten blauen Bremsbeläge montiert. Bei Campagnolo Bremsen sind diese nicht ganz perfekt verbaubar. Danach bin ich gleich mal zu einer 80 km-Runde mit 1900 Hm-Runde gestartet.
Für mich das doch etwas ernüchternde Ergebnis war, dass die Bremsleistung mit den anderen Bremsbelägen nicht besser, sondern gefühlt eher schlechter wurde – irgendwie weicher. Wieder daheim habe ich dann auch insbesondere vorne doch einen starken Abrieb festgestellt. Das hatte ich bisher so nicht mit den Campagnolo-Belägen – weder bei meinen Boras noch bei den Etappensiegern. Auch in den folgenden Ausfahrten blieb der Abrieb hoch. Lutz, der sein Rad ganz in neon-gelb aufgebaut hat, konnte das bei seinem Satz Etappensieger mit den blauen Bremsbelägen bisher so nicht bestätigen. Vielleicht gibt es hier größere Fertigungsunterschiede als bei anderen Herstellern? Ich denke, da ist noch etwas Potential, um das Produkt noch besser zu machen als es ohnehin schon ist.
Mein Fazit
Die Airstreeem Etappensieger rollen sehr gut, sind steif und eignen sich perfekt für hügeliges und flaches Terrain. Im Gebirge konnte ich sie leider noch nicht testen, vielleicht ergibt sich das Februar 2018 auf Gran Canaria noch. Nach knapp 2 Monaten Test habe ich mich gut an den Laufradsatz und dessen ruhigen Lauf gewöhnt. Insgesamt also ein Toplaufradsatz und eine gute und preislich attraktive Alternative zu anderen Herstellern.
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